Der Wettergott zürnte ein wenig und schickte ein paar dichtere Wolkenbänke ins obere Hunzatal. Wir wussten: Regen oder sogar Schnee hätten die Fahrt auf der Shimshal Piste schnell zum Höllenritt gemacht. Wir hatten Glück, die Piste blieb trocken, es herrschte fast kein Gegenverkehr.
Das war auch gut so!
Schon am späten Mittag erreichten wir Shimshal Village. Hierher kommt man erst seit wenigen Jahren mit dem Auto, das Dorf liegt noch heute am Ende der Welt, einer imposanten Welt. Es besitzt fruchtbare Felder und genügend Wasser. Unsere Unterkunft, das Shimshal Embassy Guesthouse, wirkte von außen so lala,
Unsere Unterkunft von außen
aber innen: gemütlich und die pure Gastfreundschaft.
Meine nette Schlafstelle
Die Familie Mirza empfing uns wie alte Freunde und die Tochter des Hauses, Ayina, zeigte uns nicht nur ihr Dorf, sondern backte frisches Brot und sorgte mit ihrer Mutter für ein tolles Abendessen.
Mutter und Tochter nach getaner Arbeit
Fast wehmütig haben wir am Morgen dem freundlichen, einsamen Hochtal mit seinen liebenswerten Bewohnern den Rücken gekehrt.
Von links: Vater Mirza, Gaby, Gabriela, Maik, Andreas, Kai, Ayina, Ottmar, Yousaf, ich, Mark, Andreas
Übrigens: Ayina werden wir in Hamburg wiedersehen, wenn Kai es mit seinen Möglichkeiten schafft, Ihr bei einem Uni-Stipendium Hilfestellung zu leisten. Ihre Noten (High-School Lahore) sahen mehr als vielversprechend aus und ihre Lust auf ein Studium in Deutschland ist groß.
Hunzatal
Wie auf dem Hinweg: von langweiligem Kilometer schrubben keine Spur.
Ich glaube, es hat ihnen Spaß gemacht
Auf der uns bekannten Piste ging es via Passu, Gulmit und Karimabad in den zentralen Ort des Hunzatals nach Gilgit.
„Bridge over troubled water“
Benito scharrte hier schon mit den Hufen. Er hatte seine Grippe ordentlich auskuriert und freute sich unbändig darauf wieder Moped zu fahren und mit seinen Kumpels „Staub und Dreck zu schlucken“.
Schön dreckig
Zum Thema Schlucken:
Es kam unterwegs in diesen Tagen die Frage auf, ob es immer nur Hühnchen mit…. gab, weil Yousaf eben immer nur Hühnchen mit…. bestellte. Man hätte gerne mal was anderes geschluckt bzw. verspeist. Diese angedeutete Kritik ließ unser Meister natürlich nicht lange auf sich sitzen und bestellte postwendend beim nächsten Essen die einheimische Spezialität und Leckerei: eine Art süß-sauer Milchreis an schön, fettigen Hammelbröckchen. Zwei große, dampfende Schüsseln wurden vor uns drapiert und erkalteten dort auch unangetastet. Ganz im Gegensatz zu den Schüsseln mit Gemüse an Hühnchen.
„Im Reich des Raja“
Am nächsten Morgen sagten wir auch dem Karakorum Highway und dem Hunzatal tschüss, unsere Piste führte nach Nordwesten, dem Gilgit River folgend, zunächst bis ins ehemalige, kleine Fürstentum Punial/Sherqilla. Da residierte zu Zeiten meiner ersten Pakistanreisen der Provinzfürst Raja Jan Alam.
Im Jahre 1982
In seinem Garten durften wir unter Apfelbäumen unsere Zelte aufstellen. Wir mussten uns dieses Mal zu seinem Haus durchgefragen und haben seinen Sohn angetroffen, den der Raja seinerzeit mitunter auf dem Arm trug.
Im Jahre 2025 mit dem Sohn des Raja und Andreas
Wir wurden herzlich bewirtet und durften in den alten Gästebüchern stöbern. Beim Raja trafen sich seinerzeit abenteuerlustige Reisende aus der ganzen Welt. Andreas und ich haben eine Stunde in den schönsten Erinnerungen geschwelgt.
Gästebuch des Raja aus dem Jahre 1983, mit Eintrag meines Vaters Ludwig und Andreas
Dann ging es zurück auf die Straße, weiter Richtung Phander Lake. Die Piste hatte gute und schlechte Wegstrecken. Für die schlechten entschädigten wunderbare Ausblicke ins Phander Valley.
Idylle im Phander Valley
Natürlich war auf der Piste Geduld gefragt. Schwere Murenabgänge und Felsstürze hatten im Sommer, nach heftigen Gewittergüssenn, viele Straßenabschnitte zerstört. Entsprechend mühsam war jetzt noch das Vorwärtskommen an vielen Streckenabschnitten.
Eine Mammutaufgabe: Straßenreparatur im Karakorum
Das Wetter klarte langsam auf und es wurde kalt, auch weil wir uns wieder der 3000 Meter Höhenmarke näherten.
Vollmond über unserer Unterkunft in Phander
Shandur Pass
Was für ein Wetter, was für Aussichten am nächsten Vormittag. Am Shandur Pass, 3738 Meter hoch, strahlten Sonne und Berge um die Wette.
Traumkulisse am Shandur Pass
Es war unsere letzte große Höhe, ab jetzt ging es eher bergab, weiter Richtung Chitral und der Grenze zu Afghanistan.
Die Jungs bei der Mittagpause am Shandur Pass
Ein Bericht über diese letzte Etappe gibt es am kommenden Freitag auf www.mikkameint.de
Interne Links zu den beiden ersten Pakistan Einträgen:
Teil 3 –
Shimshal Valley
Der Wettergott zürnte ein wenig und schickte ein paar dichtere Wolkenbänke ins obere Hunzatal. Wir wussten: Regen oder sogar Schnee hätten die Fahrt auf der Shimshal Piste schnell zum Höllenritt gemacht. Wir hatten Glück, die Piste blieb trocken, es herrschte fast kein Gegenverkehr.
Schon am späten Mittag erreichten wir Shimshal Village. Hierher kommt man erst seit wenigen Jahren mit dem Auto, das Dorf liegt noch heute am Ende der Welt, einer imposanten Welt. Es besitzt fruchtbare Felder und genügend Wasser. Unsere Unterkunft, das Shimshal Embassy Guesthouse, wirkte von außen so lala,
aber innen: gemütlich und die pure Gastfreundschaft.
Die Familie Mirza empfing uns wie alte Freunde und die Tochter des Hauses, Ayina, zeigte uns nicht nur ihr Dorf, sondern backte frisches Brot und sorgte mit ihrer Mutter für ein tolles Abendessen.
Fast wehmütig haben wir am Morgen dem freundlichen, einsamen Hochtal mit seinen liebenswerten Bewohnern den Rücken gekehrt.
Übrigens: Ayina werden wir in Hamburg wiedersehen, wenn Kai es mit seinen Möglichkeiten schafft, Ihr bei einem Uni-Stipendium Hilfestellung zu leisten. Ihre Noten (High-School Lahore) sahen mehr als vielversprechend aus und ihre Lust auf ein Studium in Deutschland ist groß.
Hunzatal
Wie auf dem Hinweg: von langweiligem Kilometer schrubben keine Spur.
Auf der uns bekannten Piste ging es via Passu, Gulmit und Karimabad in den zentralen Ort des Hunzatals nach Gilgit.
Benito scharrte hier schon mit den Hufen. Er hatte seine Grippe ordentlich auskuriert und freute sich unbändig darauf wieder Moped zu fahren und mit seinen Kumpels „Staub und Dreck zu schlucken“.
Zum Thema Schlucken:
Es kam unterwegs in diesen Tagen die Frage auf, ob es immer nur Hühnchen mit…. gab, weil Yousaf eben immer nur Hühnchen mit…. bestellte. Man hätte gerne mal was anderes geschluckt bzw. verspeist. Diese angedeutete Kritik ließ unser Meister natürlich nicht lange auf sich sitzen und bestellte postwendend beim nächsten Essen die einheimische Spezialität und Leckerei: eine Art süß-sauer Milchreis an schön, fettigen Hammelbröckchen. Zwei große, dampfende Schüsseln wurden vor uns drapiert und erkalteten dort auch unangetastet. Ganz im Gegensatz zu den Schüsseln mit Gemüse an Hühnchen.
„Im Reich des Raja“
Am nächsten Morgen sagten wir auch dem Karakorum Highway und dem Hunzatal tschüss, unsere Piste führte nach Nordwesten, dem Gilgit River folgend, zunächst bis ins ehemalige, kleine Fürstentum Punial/Sherqilla. Da residierte zu Zeiten meiner ersten Pakistanreisen der Provinzfürst Raja Jan Alam.
In seinem Garten durften wir unter Apfelbäumen unsere Zelte aufstellen. Wir mussten uns dieses Mal zu seinem Haus durchgefragen und haben seinen Sohn angetroffen, den der Raja seinerzeit mitunter auf dem Arm trug.
Wir wurden herzlich bewirtet und durften in den alten Gästebüchern stöbern. Beim Raja trafen sich seinerzeit abenteuerlustige Reisende aus der ganzen Welt. Andreas und ich haben eine Stunde in den schönsten Erinnerungen geschwelgt.
Dann ging es zurück auf die Straße, weiter Richtung Phander Lake. Die Piste hatte gute und schlechte Wegstrecken. Für die schlechten entschädigten wunderbare Ausblicke ins Phander Valley.
Natürlich war auf der Piste Geduld gefragt. Schwere Murenabgänge und Felsstürze hatten im Sommer, nach heftigen Gewittergüssenn, viele Straßenabschnitte zerstört. Entsprechend mühsam war jetzt noch das Vorwärtskommen an vielen Streckenabschnitten.
Das Wetter klarte langsam auf und es wurde kalt, auch weil wir uns wieder der 3000 Meter Höhenmarke näherten.
Shandur Pass
Was für ein Wetter, was für Aussichten am nächsten Vormittag. Am Shandur Pass, 3738 Meter hoch, strahlten Sonne und Berge um die Wette.
Es war unsere letzte große Höhe, ab jetzt ging es eher bergab, weiter Richtung Chitral und der Grenze zu Afghanistan.
Ein Bericht über diese letzte Etappe gibt es am kommenden Freitag auf www.mikkameint.de
Interne Links zu den beiden ersten Pakistan Einträgen:
Teil 1
Pakistan – der wilde Norden –
Teil 2
Pakistan – der wilde Norden –
Link zu Yousaf und seiner Reisefirma:
https://www.pakistan-bikers.com