Wenn bei uns die Sonne am Horizont herumdümpelt und ihre Wärme nur noch mit größtem Wohlwollen auf der Stirn zu spüren ist, wollen wir weg. Ans Licht, zur Wärme, in die Sonne eben. Die scheint dann beispielsweise auf den Kanarischen Inseln ziemlich verläßlich. Aber Vorsicht: Wer sich die falsche Kanare aussucht, kann schnell vom Regen in die Traufe geraten. Teneriffas kleine Schwester La Gomera besitzt eine ziemlich ausgeprägte Schattenseite.
Und wer nur dort seine Urlaubstage verbringen möchte, sollte kein passionierter Strandläufer sein. Schon eher ein Bergfreund mit regenfester Kleidung im Gepäck. Die mit Feuchtigkeit gesättigten Passatwinde aus dem Norden müssen am bis zu 1500 Meter hohen zentralen Gebirgsmassiv der Insel aufsteigen. Dabei kühlen sie ab, bilden Wolken und Nebel. Bis zu 900 Millimeter Niederschlag fällt an den hoch gelegenen Berghängen, in Form von feinem Regen oder Nebelnässen, bei gemäßigten Temperaturen von 15 – 20 Grad. In den küstennahen Barrancos (Schluchten) des Südens kann es zur gleichen Zeit 15 Grad wärmer und staubtrocken sein.
Dort fällt auch kaum ein Viertel des Niederschlags.
Der immergrüne NebelwaldGarajonay im Zentrum der Insel ist ein Nationalpark, ein UNESCO Weltnaturerbe, ein Vogelschutzgebiet und ein großartiges und anspruchsvolles Wandergebiet. Anspruchsvoll, weil die vulkanische Insel extrem zerklüftet ist. Schon auf recht kurzen Wanderungen müssen häufig viele hundert Höhenmeter überwunden werden. Im Nationalpark wächst ein faszinierender, subtropischer Urwald, der sogenannte Laurisilva – Lorbeerwald. Den gab es früher auch in weiten Teilen Europas – bis die Eiszeit ihm dort den Garaus machte.
Dieser heute einzigartige Wald auf Gomera existiert dort nur noch wegen der besonderen klimatischen Verhältnisse und die machen es – das finde ich zumindest – dem Wanderer mitunter nicht leicht. Er steigt aus sonnigen Tälern in Nebel verhangenen und nassen Bergwald, von Fernsicht keine Spur. Also: Wer beim Bergwandern Gipfelglück und Fernblick auf keine Fall vermissen möchte, sollte Gomera als Wanderziel skeptisch betrachten. Und auch wer sich gerne mit einer Aufstiegshilfe (Berggondel) auf eine Hochalm transportieren lässt, um dann geruhsam über Weiden und Hochalmen zu spazieren, wird sich auf Gomera ein wenig fehl am Platze fühlen.
Stellt sich die Frage: Ist Gomera denn so ein tolles Wanderziel, wie häufig behauptet?
Ich finde schon – Wandern auf Gomera ist halt anders. Und das macht ganz sicher den besonderen Reiz aus. Es gibt sehr gute Wanderkarten (KOMPASS) und Wanderführer, die Wege sind ordentlich markiert. Kaum eine Region auf der Insel lässt sich nicht erwandern und natürlich führen viele Wanderwege auch durch Täler und über Höhen, wo kein Nebelwetter herrscht und die Sonne lacht.
Und das passiert eben auch: dichter und kalter Nebel morgens um 10 Uhr und um viertel nach zehn strahlende Sonne und herrliche Wärme.
Wer einen Urlaub auf Gomera nicht ausschließlich aufs Wandern ausrichtet, muss die Insel ins Herz schließen. Die fehlende internationale Fluganbindung verhindert Massentourismus mit all seinen nervigen Auswirkungen. Die Ortschaften haben sich erstaunlich viel Ursprünglichkeit bewahrt.
In Agulo, dem vielleicht schönsten Dorf der Insel gibt es ein sehr rustikales Restaurant mit originaler Insel-Bauern/Fischer Küche. Am Ristorante La Vieja Escuela (alte Schule) kann kein Reisebus halten, vier Tische innen und 3 Tische außen, fertig! Was habe ich da lecker gegessen – und getrunken.
Die Landschaftsbilder auf Gomera sind exttrem vielfältig, die Straßen mitunter schmal, aber gut ausgebaut und es gibt auch auf Gomera wunderbare Badebuchten (Strände am Valle Gran Rey, Playa Santiago, Strände von Hermigua, Strände von Sa Sebastian, Strand Vallehermoso, u.a.). Der Sand ist oftmals schwarz, das Wasser dafür tiefblau.
Hier mein Tipp
für einen entspannten Bade/Wander/Kreativurlaub abseits von Straßen, Lärm und Halligalli:
Finca El Cabrito
Die ehemaligen Bananenplantage macht es Besuchern nicht leicht. Versteckt sie sich doch an einer einsamen Meeresbucht im Südosten der Insel. Hier darf niemand großen Komfort erwarten. Die Zimmer in den kleinen Steinhäusern (ehemalige Landarbeiterunterkünfet) sind spartanisch eingerichtet.
Die Küche (Vollpension) kocht deftig und benutzt überwiegend Gemüse, Obst, Gewürze und Fleisch aus eigener Bio-Produktion.
Es fehlt jegliche Straßenanbindung – nur per Boot ist die Finca zu erreichen. Sie liegt direkt am großen Sand/Kiesstrand der Bucht, von einer imposanten Gebirgswelt eingerahmt.
Wenn der Wellengang es erlaubt, ist schwimmen hier ein Hochgenuss.
Klar, die Anreise mit Flug nach Teneriffa, Transfer zur Fähre, Überfahrt nach San Sebastian und abschließender Überfahrt (ca. 30 Minuten) mit einem Finca-eigenen Boot gestaltet sich zeitaufwendig. Dafür bekommt man dann auf El Cabrito einen Urlaub, der sich sehr individuell, sehr stressfrei und sehr lustgesteuert gestalten lässt. Nach dem Frühstück einfach hinter der Finca in die Berge steigen, Ausblicke und Landschaftsbilder genießen und am Nachmittag in den Wellen vor der Haustür toben. Oder gleich auf der Finca bleiben, Wasser und Meeresrauschen am weitläufigen Strand genießen und genau dort am Nachmittag seine Yogamatte ausbreiten. Auf der Finca werden eine Vielzahl an unterschiedlichsten Kursen angeboten (siehe Homepage)
Wenn bei uns die Sonne am Horizont herumdümpelt und ihre Wärme nur noch mit größtem Wohlwollen auf der Stirn zu spüren ist, wollen wir weg. Ans Licht, zur Wärme, in die Sonne eben. Die scheint dann beispielsweise auf den Kanarischen Inseln ziemlich verläßlich. Aber Vorsicht: Wer sich die falsche Kanare aussucht, kann schnell vom Regen in die Traufe geraten. Teneriffas kleine Schwester La Gomera besitzt eine ziemlich ausgeprägte Schattenseite.
Und wer nur dort seine Urlaubstage verbringen möchte, sollte kein passionierter Strandläufer sein. Schon eher ein Bergfreund mit regenfester Kleidung im Gepäck. Die mit Feuchtigkeit gesättigten Passatwinde aus dem Norden müssen am bis zu 1500 Meter hohen zentralen Gebirgsmassiv der Insel aufsteigen. Dabei kühlen sie ab, bilden Wolken und Nebel. Bis zu 900 Millimeter Niederschlag fällt an den hoch gelegenen Berghängen, in Form von feinem Regen oder Nebelnässen, bei gemäßigten Temperaturen von 15 – 20 Grad. In den küstennahen Barrancos (Schluchten) des Südens kann es zur gleichen Zeit 15 Grad wärmer und staubtrocken sein.
Dort fällt auch kaum ein Viertel des Niederschlags.
Der immergrüne Nebelwald Garajonay im Zentrum der Insel ist ein Nationalpark, ein UNESCO Weltnaturerbe, ein Vogelschutzgebiet und ein großartiges und anspruchsvolles Wandergebiet. Anspruchsvoll, weil die vulkanische Insel extrem zerklüftet ist. Schon auf recht kurzen Wanderungen müssen häufig viele hundert Höhenmeter überwunden werden. Im Nationalpark wächst ein faszinierender, subtropischer Urwald, der sogenannte Laurisilva – Lorbeerwald. Den gab es früher auch in weiten Teilen Europas – bis die Eiszeit ihm dort den Garaus machte.
Dieser heute einzigartige Wald auf Gomera existiert dort nur noch wegen der besonderen klimatischen Verhältnisse und die machen es – das finde ich zumindest – dem Wanderer mitunter nicht leicht. Er steigt aus sonnigen Tälern in Nebel verhangenen und nassen Bergwald, von Fernsicht keine Spur. Also: Wer beim Bergwandern Gipfelglück und Fernblick auf keine Fall vermissen möchte, sollte Gomera als Wanderziel skeptisch betrachten. Und auch wer sich gerne mit einer Aufstiegshilfe (Berggondel) auf eine Hochalm transportieren lässt, um dann geruhsam über Weiden und Hochalmen zu spazieren, wird sich auf Gomera ein wenig fehl am Platze fühlen.
Stellt sich die Frage: Ist Gomera denn so ein tolles Wanderziel, wie häufig behauptet?
Ich finde schon – Wandern auf Gomera ist halt anders. Und das macht ganz sicher den besonderen Reiz aus. Es gibt sehr gute Wanderkarten (KOMPASS) und Wanderführer, die Wege sind ordentlich markiert. Kaum eine Region auf der Insel lässt sich nicht erwandern und natürlich führen viele Wanderwege auch durch Täler und über Höhen, wo kein Nebelwetter herrscht und die Sonne lacht.
Und das passiert eben auch: dichter und kalter Nebel morgens um 10 Uhr und um viertel nach zehn strahlende Sonne und herrliche Wärme.
Wer einen Urlaub auf Gomera nicht ausschließlich aufs Wandern ausrichtet, muss die Insel ins Herz schließen. Die fehlende internationale Fluganbindung verhindert Massentourismus mit all seinen nervigen Auswirkungen. Die Ortschaften haben sich erstaunlich viel Ursprünglichkeit bewahrt.
In Agulo, dem vielleicht schönsten Dorf der Insel gibt es ein sehr rustikales Restaurant mit originaler Insel-Bauern/Fischer Küche. Am Ristorante La Vieja Escuela (alte Schule) kann kein Reisebus halten, vier Tische innen und 3 Tische außen, fertig! Was habe ich da lecker gegessen – und getrunken.
Die Landschaftsbilder auf Gomera sind exttrem vielfältig, die Straßen mitunter schmal, aber gut ausgebaut und es gibt auch auf Gomera wunderbare Badebuchten (Strände am Valle Gran Rey, Playa Santiago, Strände von Hermigua, Strände von Sa Sebastian, Strand Vallehermoso, u.a.). Der Sand ist oftmals schwarz, das Wasser dafür tiefblau.
Hier mein Tipp
für einen entspannten Bade/Wander/Kreativurlaub abseits von Straßen, Lärm und Halligalli:
Finca El Cabrito
Die ehemaligen Bananenplantage macht es Besuchern nicht leicht. Versteckt sie sich doch an einer einsamen Meeresbucht im Südosten der Insel. Hier darf niemand großen Komfort erwarten. Die Zimmer in den kleinen Steinhäusern (ehemalige Landarbeiterunterkünfet) sind spartanisch eingerichtet.
Die Küche (Vollpension) kocht deftig und benutzt überwiegend Gemüse, Obst, Gewürze und Fleisch aus eigener Bio-Produktion.
Es fehlt jegliche Straßenanbindung – nur per Boot ist die Finca zu erreichen. Sie liegt direkt am großen Sand/Kiesstrand der Bucht, von einer imposanten Gebirgswelt eingerahmt.
Wenn der Wellengang es erlaubt, ist schwimmen hier ein Hochgenuss.
Klar, die Anreise mit Flug nach Teneriffa, Transfer zur Fähre, Überfahrt nach San Sebastian und abschließender Überfahrt (ca. 30 Minuten) mit einem Finca-eigenen Boot gestaltet sich zeitaufwendig. Dafür bekommt man dann auf El Cabrito einen Urlaub, der sich sehr individuell, sehr stressfrei und sehr lustgesteuert gestalten lässt. Nach dem Frühstück einfach hinter der Finca in die Berge steigen, Ausblicke und Landschaftsbilder genießen und am Nachmittag in den Wellen vor der Haustür toben. Oder gleich auf der Finca bleiben, Wasser und Meeresrauschen am weitläufigen Strand genießen und genau dort am Nachmittag seine Yogamatte ausbreiten. Auf der Finca werden eine Vielzahl an unterschiedlichsten Kursen angeboten (siehe Homepage)
Hier der Link:
https://elcabrito.es/hotel-finca-el-cabrito/
Link für das Restaurant in Agulo:
restaurantelaviejaescuela.es
Noch ein Wandertipp „gleich um die Ecke“ gefällig:
Besteigung des Teide
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