Als der Klimawandel noch nicht in meinem Kopf steckte, habe ich solche Trips gerne unternommen. Vorausgesetzt, es passierte im Rahmen eines Arbeitseinsatzes. Mal schnell ans andere Ende der Welt nach Auckland gedüst, ein paar hundert Kilometer nach Süden gefahren und dann für diesen Ausblick in die Gletscherwelt des Mount Cook geflogen. Der Mount Cook, den die Maoris Aoraki nennen, ist 3724 Meter hoch und noch immer extrem vergletschert.
Sandwich Harbour, Walfisch Bucht, Namibia
Fliegen bis die Sonne untergeht
Hier war anderes Fliegen angesagt. Über Swakopmund an der Altantikküste mit Jeeps immer weiter nach Süden düsen, bis die Dünen der Namib Wüste fast direkt ins Meer abfallen (Sandwich Harbour). Dort hundert Meter im tiefen Sand in die Höhe steigen und den Schirm irgendwie aus dem Sand über den Kopf bekommen. Und dann: pures Vergnügen – stundenlang im laminaren Seewind.
Siebengebirge, Königswinter, Deutschland
Der Rhein, dahinter Rhöndorf mit dem Grab des Altkanzlers, links der Drachenfels
Ich gebe zu, ganz so spektakulär siehts hier nicht aus. Aber dieser Ausblick liegt dafür direkt vor meiner Haustür. Wenn ich auf einer Wiese am Rande meines Dorfes in die Luft gehe und eine viertel Stunde nach Osten fliege, kann ich diese Blicke genießen.
Sahara, Tassili, Algerien
Frühstück mit Ausblick
Ganz ohne Aufwand konnten wir hier die Blicke schweifen lassen. Irgendwo im Süden Algeriens, ein paar hundert Kilometer von Djanet entfernt und nah der Grenze zu Libyen. Während die Temperatur nachts gegen Null Grad wanderte, schoss sie nach Sonnenaufgang geradezu in die Höhe. Unsere Schlafstätte war auch unsere Frühstücksstätte. Ein herrliches Leben, mal ganz ohne Bewegung.
Virgental, Osttirol, Österreich
Die Hohen Tauern im Winterkleid
Etwa 70 Grad weniger müssen außerhalb des Flugzeuges geherrscht haben, als diese Aufnahme von meinem Bruder über Österreich geschossen wurde. Faszinierend, welche Details aus 10 Kilometern Höhe zu erkennen sind, wenn man sich von oben orientieren kann. Zu sehen ist das Virgental und das gesamte Großvenediger Gebiet. Sogar der lange Schatten des Bergerkogels, der das Dorf Prägraten über Wochen im Winter „heimsucht“, ist deutlich zu sehen.
Pangong Lake, Ladakh, Indien
Auch ein Frühstück mit Ausblick – sogar bis nach China
Mit Indien verbinden wir eher andere Bilder/Eindrücke. Hier oben, auf über 4000 Metern Höhe, sind die Landschaften groß, wild, karg und menschenleer. Während zur gleichen Zeit im indischen Tiefland die 40 Grad Marke überschritten wurde, freuten wir uns am Pangong See in Ladakh darüber, dass mit Sonnenunterstützung die 0 Grad Marke geknackt wurde.
Bromo, Insel Java, Indonesien
Schön und buchstäblich atemberaubend
Via Surabaya, Tretes, Probolinggo und Cemoro Lawang kam ich seinerzeit zum Bromo. Für Hindus ist der Bromo ein Pilgerziel, für Westler wie mich ein brodelnder Vulkan, der sich in sehr regelmäßigen Abständen zu Wort meldet. Durch eine große Caldera (im Zentrum des Bromo-Tengger-Semeru Nationalparks) wandert man, den friedlichen Vulkan Batok zur Rechten, bis an den Fuß des Bromo. Über 250 Stufen führt dann der Weg an den Kraterrand auf 2300 Metern Höhe. Da stinkt es dann erbärmlich nach faulen Eiern. Der Schwefeldampf brennt in der Kehle. Unglaublich: Wenn viele Pilger zu religiösen Anlässen Opfer in den Krater werfen, Geldscheine, lebende Tier usw., dann schlagen Einheimische an den steilen Kraterabhängen ihre ärmlichen Biwaks auf und sammeln einen Teil der Opfergaben wieder ein. Spätestens, wenn der nahe und über 1000 Meter höhere Semeru seine stündliche Rauchexplosion in den Himmel schickt, weiß man eigentlich: weg hier, denn Menschen haben an aktiven Vulkanen eigentlich nichts verloren. Vor kaum 10 Jahren gab es hier die letzten Toten.
Südwestküste, Madeira, Portugal
Eine meiner schönsten Startwiesen
Die Blumeninsel inmitten des Atlantischen Ozeans lockt mit tollen Panoramen, einer vielfältigen Vegetation, mildem und sonnenreichem Klima, einer CR 7 (Ronaldo) Statue in der Inselhauptstadt Funchal. Und sie bot mir die Möglichkeit in ziemlich genau 5 Tagen von einer schönen Wiese oberhalb der Südwestküste nach Florida zu fliegen. Vorausgesetzt, der Wind würde beständig von Osten blasen und über den gut 6000 Kilometern Luftweg hielte mich eine magische Thermik dauerhalt in der Luft und auf Kurs. Es ging gut los, die Flughöhe passte auch, zumal keine Hindernisse im Weg waren. Sogar der Wind aus Osten frischte auf, aber die Thermik erlahmte, sobald ich hinaus aufs Meer flog. So musste ich meinen geplanten Rekordflug nach 40 Minuten abbrechen und unterhalb meiner Startwiese an der steinigen Küste notlanden.
Paphos, Zypern
Mit der LTU ab Paphos
Was war damals noch die Welt in Ordnung. Wir hatten antike Stätten erforscht, Bäder der Aphrodite besucht, die Akamas Halbinsel umrundet, das Trodos Gebirge erklommen und jeden Abend die herrliche einheimische Fisch-Meze genossen. Und als unser Traumurlaub zu Ende ging, schickte die Borussia mir ihren Flieger. Ihr wisst: Ich wurde in Mönchengladbach geboren, seitdem trage ich die Borussia in meinem Herzen – bis heute. Mein Vater trug sie auch schon in seinem Herzen, meine Kinder tun es auch. Bei den Enkeln sind die Herzen noch zu klein.
Rub al-Chali, Yemen
Auf dem Weg ins jemenitische Wadi Hadramaut
Pinkelpause in der größten Sandwüste unserer Erde, im südlichen Teil der Arabischen Halbinsel gelegen. Die Rub al-Chali ist eine sogenannte Wendekreiswüste (wie z.B. auch die Sahara). Warum heißt sie so? Sie liegt entlang des Wendekreises bei 23.5 Grad nördlicher Breite. Wenn sich um den Äquator bei steil stehender Sonne extrem, feuchte Luftmassen massiv erwärmen, aufsteigen, abkühlen, kondensieren und abregnen, werden sie an der Tropopause nach Süden und Norden abgelenkt. Die abgekühlte und trockene Luft sinkt in den Bereichen der Wendekreise wieder Richtung Boden. Bei absteigender Luft (Erwärmung) trocknet die Luftmasse weiter ab, Wolken lösen sich komplett auf. Mit der Folge, dass man rund um die Wendekreise sehr schön in der Sonne liegen kann. Das haben wir nicht gemacht, weil kein Wasser zum Abkühlen weit und breit. Wir waren auf dem Weg ins Wadi Hadramaut im Yemen und mussten in sehr regelmäßigen Abständen Pinkelpausen einlegen. Auch weil unsere amerikanischen Reiseteilnehmer ihren heimischen Gesundheitsgurus strikt Folge leisteten. Trinkt täglich fünf Liter, in der Wüste besser zehn. Mir war es recht. So konnte ich alle zwanzig Minuten im Sand spielen gehen. Ich glaube selbst als Kind habe ich nie soviel im Sand gespielt wie auf dieser Tour durch die menschenfeindliche Rub al-Chali.
Zehn Länder – zehn Aussichten
Mount Cook, Neuseeland, Südinsel
Als der Klimawandel noch nicht in meinem Kopf steckte, habe ich solche Trips gerne unternommen. Vorausgesetzt, es passierte im Rahmen eines Arbeitseinsatzes. Mal schnell ans andere Ende der Welt nach Auckland gedüst, ein paar hundert Kilometer nach Süden gefahren und dann für diesen Ausblick in die Gletscherwelt des Mount Cook geflogen. Der Mount Cook, den die Maoris Aoraki nennen, ist 3724 Meter hoch und noch immer extrem vergletschert.
Sandwich Harbour, Walfisch Bucht, Namibia
Hier war anderes Fliegen angesagt. Über Swakopmund an der Altantikküste mit Jeeps immer weiter nach Süden düsen, bis die Dünen der Namib Wüste fast direkt ins Meer abfallen (Sandwich Harbour). Dort hundert Meter im tiefen Sand in die Höhe steigen und den Schirm irgendwie aus dem Sand über den Kopf bekommen. Und dann: pures Vergnügen – stundenlang im laminaren Seewind.
Siebengebirge, Königswinter, Deutschland
Ich gebe zu, ganz so spektakulär siehts hier nicht aus. Aber dieser Ausblick liegt dafür direkt vor meiner Haustür. Wenn ich auf einer Wiese am Rande meines Dorfes in die Luft gehe und eine viertel Stunde nach Osten fliege, kann ich diese Blicke genießen.
Sahara, Tassili, Algerien
Ganz ohne Aufwand konnten wir hier die Blicke schweifen lassen. Irgendwo im Süden Algeriens, ein paar hundert Kilometer von Djanet entfernt und nah der Grenze zu Libyen. Während die Temperatur nachts gegen Null Grad wanderte, schoss sie nach Sonnenaufgang geradezu in die Höhe. Unsere Schlafstätte war auch unsere Frühstücksstätte. Ein herrliches Leben, mal ganz ohne Bewegung.
Virgental, Osttirol, Österreich
Etwa 70 Grad weniger müssen außerhalb des Flugzeuges geherrscht haben, als diese Aufnahme von meinem Bruder über Österreich geschossen wurde. Faszinierend, welche Details aus 10 Kilometern Höhe zu erkennen sind, wenn man sich von oben orientieren kann. Zu sehen ist das Virgental und das gesamte Großvenediger Gebiet. Sogar der lange Schatten des Bergerkogels, der das Dorf Prägraten über Wochen im Winter „heimsucht“, ist deutlich zu sehen.
Pangong Lake, Ladakh, Indien
Mit Indien verbinden wir eher andere Bilder/Eindrücke. Hier oben, auf über 4000 Metern Höhe, sind die Landschaften groß, wild, karg und menschenleer. Während zur gleichen Zeit im indischen Tiefland die 40 Grad Marke überschritten wurde, freuten wir uns am Pangong See in Ladakh darüber, dass mit Sonnenunterstützung die 0 Grad Marke geknackt wurde.
Bromo, Insel Java, Indonesien
Via Surabaya, Tretes, Probolinggo und Cemoro Lawang kam ich seinerzeit zum Bromo. Für Hindus ist der Bromo ein Pilgerziel, für Westler wie mich ein brodelnder Vulkan, der sich in sehr regelmäßigen Abständen zu Wort meldet. Durch eine große Caldera (im Zentrum des Bromo-Tengger-Semeru Nationalparks) wandert man, den friedlichen Vulkan Batok zur Rechten, bis an den Fuß des Bromo. Über 250 Stufen führt dann der Weg an den Kraterrand auf 2300 Metern Höhe. Da stinkt es dann erbärmlich nach faulen Eiern. Der Schwefeldampf brennt in der Kehle. Unglaublich: Wenn viele Pilger zu religiösen Anlässen Opfer in den Krater werfen, Geldscheine, lebende Tier usw., dann schlagen Einheimische an den steilen Kraterabhängen ihre ärmlichen Biwaks auf und sammeln einen Teil der Opfergaben wieder ein. Spätestens, wenn der nahe und über 1000 Meter höhere Semeru seine stündliche Rauchexplosion in den Himmel schickt, weiß man eigentlich: weg hier, denn Menschen haben an aktiven Vulkanen eigentlich nichts verloren. Vor kaum 10 Jahren gab es hier die letzten Toten.
Südwestküste, Madeira, Portugal
Die Blumeninsel inmitten des Atlantischen Ozeans lockt mit tollen Panoramen, einer vielfältigen Vegetation, mildem und sonnenreichem Klima, einer CR 7 (Ronaldo) Statue in der Inselhauptstadt Funchal. Und sie bot mir die Möglichkeit in ziemlich genau 5 Tagen von einer schönen Wiese oberhalb der Südwestküste nach Florida zu fliegen. Vorausgesetzt, der Wind würde beständig von Osten blasen und über den gut 6000 Kilometern Luftweg hielte mich eine magische Thermik dauerhalt in der Luft und auf Kurs. Es ging gut los, die Flughöhe passte auch, zumal keine Hindernisse im Weg waren. Sogar der Wind aus Osten frischte auf, aber die Thermik erlahmte, sobald ich hinaus aufs Meer flog. So musste ich meinen geplanten Rekordflug nach 40 Minuten abbrechen und unterhalb meiner Startwiese an der steinigen Küste notlanden.
Paphos, Zypern
Was war damals noch die Welt in Ordnung. Wir hatten antike Stätten erforscht, Bäder der Aphrodite besucht, die Akamas Halbinsel umrundet, das Trodos Gebirge erklommen und jeden Abend die herrliche einheimische Fisch-Meze genossen. Und als unser Traumurlaub zu Ende ging, schickte die Borussia mir ihren Flieger. Ihr wisst: Ich wurde in Mönchengladbach geboren, seitdem trage ich die Borussia in meinem Herzen – bis heute. Mein Vater trug sie auch schon in seinem Herzen, meine Kinder tun es auch. Bei den Enkeln sind die Herzen noch zu klein.
Rub al-Chali, Yemen
Pinkelpause in der größten Sandwüste unserer Erde, im südlichen Teil der Arabischen Halbinsel gelegen. Die Rub al-Chali ist eine sogenannte Wendekreiswüste (wie z.B. auch die Sahara). Warum heißt sie so? Sie liegt entlang des Wendekreises bei 23.5 Grad nördlicher Breite. Wenn sich um den Äquator bei steil stehender Sonne extrem, feuchte Luftmassen massiv erwärmen, aufsteigen, abkühlen, kondensieren und abregnen, werden sie an der Tropopause nach Süden und Norden abgelenkt. Die abgekühlte und trockene Luft sinkt in den Bereichen der Wendekreise wieder Richtung Boden. Bei absteigender Luft (Erwärmung) trocknet die Luftmasse weiter ab, Wolken lösen sich komplett auf. Mit der Folge, dass man rund um die Wendekreise sehr schön in der Sonne liegen kann. Das haben wir nicht gemacht, weil kein Wasser zum Abkühlen weit und breit. Wir waren auf dem Weg ins Wadi Hadramaut im Yemen und mussten in sehr regelmäßigen Abständen Pinkelpausen einlegen. Auch weil unsere amerikanischen Reiseteilnehmer ihren heimischen Gesundheitsgurus strikt Folge leisteten. Trinkt täglich fünf Liter, in der Wüste besser zehn. Mir war es recht. So konnte ich alle zwanzig Minuten im Sand spielen gehen. Ich glaube selbst als Kind habe ich nie soviel im Sand gespielt wie auf dieser Tour durch die menschenfeindliche Rub al-Chali.
Interne Links zur Sahara und zum Jemen
Sahara Abenteuer
Jemen
Link: Bromo Tour auf Java
https://faszination-suedostasien.de/mount-bromo-tour/#smooth-scroll-top
Comments (2)
Tolle Bilder👍
Es lohnt sich doch immer mal wieder ein Blick in die Fotokiste! Wunderbar!!!