Durch die größte Sandwüste der Welt ins Wadi Hadramaut!
Beruf, Leidenschaft und immer „Hummeln im Arsch“ haben mich bis heute zum ein oder anderen Ortswechsel veranlasst. Oft wurde und werde ich gefragt, wo es mir denn am besten gefallen habe. Und immer wieder bin ich gleichermaßen ratlos. In der Eifel, in Neuseeland, in Rio, am Mount Everest? Mir fällt nicht ein einziges meiner Reiseziele ein, das sich als totaler Flop entpuppt hat. Gut, ein paar Orte auf der Welt muss ich nicht zwingend wiedersehen, die bulgarische Schwarzmeerküste, Miami und auch Katar fallen mir ein. Aber wenn ich morgen dorthin reisen müsste, ich würde mich trotzdem wieder freuen. Ich kann allerdings ganz gut sagen, welche Orte eine große Faszination auf mich ausgeübt und meine Neugier besonders geweckt haben, und dazu zählt der Jemen.
Seit 2014 eine absolute No-go-Zone, aber die Jahre zuvor noch ein Reiseziel, das mit guter Planung und ortskundigen Guides faszinierende Bilder und Begegnungen bereithielt.
Unsere Reiseroute Jemen:
Sanaa – Marib – Rub-al-Chali – Wadi Hadramaut – Shibam – Seyoun- Tarim – Sanaa
Wir waren eine vielköpfige, internationale Reisegruppe, entsprechend groß war auch unser Begleittross.
Die Highlights der Jemen-Route:
Die Rub-al-Chali,
übersetzt „das Leere Viertel,“ gilt als größte Sandwüste der Welt, sie ist fast doppelt so groß wie Deutschland. Auf der Arabischen Halbinsel erstreckt sie sich vom südlichen Saudi Arabien bis in die Emirate, den Oman und den Jemen im Süden. Erst 1946 schaffte der Engländer Wilfred Thesiger die Wüste komplett zu durchqueren.
Die Dünen erreichen Höhen von bis zu dreihundert Metern, zwischen den Dünen sind immer wieder ebene Schotterflächen eingestreut. Auch mit halbplatten Reifen steckten wir hier unzählige Male fest.
Das Wadi Hadramaut
An die Rub al-Chali schließt sich im Süden das Wadi Hadramaut an. Seit über 4000 Jahren siedeln hier Menschen und bauen heute vor allem Tabak, Datteln, Kaffee und Weizen an.
Und: Kath
Die Blätter des Kathstrauches berauschen auf angenehme Weise, wenn man sie über Stunden in der Backe einspeichelt und den leicht bitteren Saft dann schluckt. Die Männerwelt des Jemen frönt der Droge seit Jahrhunderten. Sie lässt die Jungs zusammensitzen, palavern und den Alltag vergessen. Aber auch bei der täglichen Arbeit machen viele Männer im Jemen nur mit „Kat-Backe“ eine gute Figur.
Früher war Weihrauch der Exportschlager der Region, das Wadi bildete ein Zentrum der alten Weihrauchstraße.
Im 19. Jahrhundert kam die Region mit dem Südjemen unter britische Herrschaft und wurde dann im Jahre 1990 mit der Republik Jemen vereinigt.
Shibam im mittleren Wadi Hadramaut ist die historische Hauptstadt der Region. Die Altstadt mit ihren bis zu 25 Meter hohen und 500 Jahren alten Häusern aus Lehmziegeln wurde 1982 in das Weltkulturerbe aufgenommen.
Die Stabilität der Gebäude wird vor allem dadurch erreicht, dass sich die Mauerstärke mit zunehmender Höhe immer weiter verringert. Auch sorgen Säulen und Decken aus Holz für zusätzliche Festigkeit. Der jetzige Krieg bedroht natürlich auch diese beeindruckenden Gebäude, die im oberen Bereich oft noch zusätzlich mit einem Kalkputz geschützt werden.
Die Altstadt von Sanaa
Die Unesco hat auch die Altstadt von Sanaa 1986 zum Weltkulturerbe erklärt. Sie umfasst mehr als 6000 meist mehrgeschossige Häuser, die teilweise vor dem elften Jahrhundert errichtet wurden. Eine Kulisse wie aus Tausendundeiner Nacht.
Krieg
Es ist ein irrsinniges Drama, dass auch hier seit Jahren ein erbarmungsloser Stellvertreterkrieg tobt. Dabei kämpft seit 2014 eine von Saudi-Arabien (Wahhabiten-Sunniten) geführte Allianz arabischer Staaten mit den jemenitischen Regierungstruppen gegen die Huthi-Rebellen (Zaiditen-Schiiten), die vom Iran unterstützt werden. Eine vereinbarte Waffenruhe wurde im Oktober nicht verlängert. Der Krieg geht also mit tausenden Toten und Millionen Hungernden ins nächste Jahr. Der Krieg in der Ukraine sorgt auch dafür, dass andere Krisenherde derzeit die Welt nicht weiter interessieren. Die UN stuft den Krieg und seine Folgen im Jemen als weltweit schlimmste humanitäre Krise ein.
Übrigens: Hat jemand in den letzten Tagen in der Presse/TV auch nur einen Satz darüber gelesen/gehört, dass zwei Kriegsparteien (Iran und Saudi Arabien) an der aktuellen Fußball WM teilnehmen? Und dass dieser Krieg, genauso wie die WM, auch auf der Arabischen Halbinsel stattfindet?
Bei wikipedia finden sich schnelle Informationen zum Thema Kath:
Durch die größte Sandwüste der Welt ins Wadi Hadramaut!
Beruf, Leidenschaft und immer „Hummeln im Arsch“ haben mich bis heute zum ein oder anderen Ortswechsel veranlasst. Oft wurde und werde ich gefragt, wo es mir denn am besten gefallen habe. Und immer wieder bin ich gleichermaßen ratlos. In der Eifel, in Neuseeland, in Rio, am Mount Everest? Mir fällt nicht ein einziges meiner Reiseziele ein, das sich als totaler Flop entpuppt hat. Gut, ein paar Orte auf der Welt muss ich nicht zwingend wiedersehen, die bulgarische Schwarzmeerküste, Miami und auch Katar fallen mir ein. Aber wenn ich morgen dorthin reisen müsste, ich würde mich trotzdem wieder freuen. Ich kann allerdings ganz gut sagen, welche Orte eine große Faszination auf mich ausgeübt und meine Neugier besonders geweckt haben, und dazu zählt der Jemen.
Seit 2014 eine absolute No-go-Zone, aber die Jahre zuvor noch ein Reiseziel, das mit guter Planung und ortskundigen Guides faszinierende Bilder und Begegnungen bereithielt.
Unsere Reiseroute Jemen:
Sanaa – Marib – Rub-al-Chali – Wadi Hadramaut – Shibam – Seyoun- Tarim – Sanaa
Wir waren eine vielköpfige, internationale Reisegruppe, entsprechend groß war auch unser Begleittross.
Die Highlights der Jemen-Route:
Die Rub-al-Chali,
übersetzt „das Leere Viertel,“ gilt als größte Sandwüste der Welt, sie ist fast doppelt so groß wie Deutschland. Auf der Arabischen Halbinsel erstreckt sie sich vom südlichen Saudi Arabien bis in die Emirate, den Oman und den Jemen im Süden. Erst 1946 schaffte der Engländer Wilfred Thesiger die Wüste komplett zu durchqueren.
Die Dünen erreichen Höhen von bis zu dreihundert Metern, zwischen den Dünen sind immer wieder ebene Schotterflächen eingestreut. Auch mit halbplatten Reifen steckten wir hier unzählige Male fest.
Das Wadi Hadramaut
An die Rub al-Chali schließt sich im Süden das Wadi Hadramaut an. Seit über 4000 Jahren siedeln hier Menschen und bauen heute vor allem Tabak, Datteln, Kaffee und Weizen an.
Und: Kath
Die Blätter des Kathstrauches berauschen auf angenehme Weise, wenn man sie über Stunden in der Backe einspeichelt und den leicht bitteren Saft dann schluckt. Die Männerwelt des Jemen frönt der Droge seit Jahrhunderten. Sie lässt die Jungs zusammensitzen, palavern und den Alltag vergessen. Aber auch bei der täglichen Arbeit machen viele Männer im Jemen nur mit „Kat-Backe“ eine gute Figur.
Früher war Weihrauch der Exportschlager der Region, das Wadi bildete ein Zentrum der alten Weihrauchstraße.
Im 19. Jahrhundert kam die Region mit dem Südjemen unter britische Herrschaft und wurde dann im Jahre 1990 mit der Republik Jemen vereinigt.
Shibam im mittleren Wadi Hadramaut ist die historische Hauptstadt der Region. Die Altstadt mit ihren bis zu 25 Meter hohen und 500 Jahren alten Häusern aus Lehmziegeln wurde 1982 in das Weltkulturerbe aufgenommen.
Die Stabilität der Gebäude wird vor allem dadurch erreicht, dass sich die Mauerstärke mit zunehmender Höhe immer weiter verringert. Auch sorgen Säulen und Decken aus Holz für zusätzliche Festigkeit. Der jetzige Krieg bedroht natürlich auch diese beeindruckenden Gebäude, die im oberen Bereich oft noch zusätzlich mit einem Kalkputz geschützt werden.
Die Altstadt von Sanaa
Die Unesco hat auch die Altstadt von Sanaa 1986 zum Weltkulturerbe erklärt. Sie umfasst mehr als 6000 meist mehrgeschossige Häuser, die teilweise vor dem elften Jahrhundert errichtet wurden. Eine Kulisse wie aus Tausendundeiner Nacht.
Krieg
Es ist ein irrsinniges Drama, dass auch hier seit Jahren ein erbarmungsloser Stellvertreterkrieg tobt. Dabei kämpft seit 2014 eine von Saudi-Arabien (Wahhabiten-Sunniten) geführte Allianz arabischer Staaten mit den jemenitischen Regierungstruppen gegen die Huthi-Rebellen (Zaiditen-Schiiten), die vom Iran unterstützt werden. Eine vereinbarte Waffenruhe wurde im Oktober nicht verlängert. Der Krieg geht also mit tausenden Toten und Millionen Hungernden ins nächste Jahr. Der Krieg in der Ukraine sorgt auch dafür, dass andere Krisenherde derzeit die Welt nicht weiter interessieren. Die UN stuft den Krieg und seine Folgen im Jemen als weltweit schlimmste humanitäre Krise ein.
Übrigens: Hat jemand in den letzten Tagen in der Presse/TV auch nur einen Satz darüber gelesen/gehört, dass zwei Kriegsparteien (Iran und Saudi Arabien) an der aktuellen Fußball WM teilnehmen? Und dass dieser Krieg, genauso wie die WM, auch auf der Arabischen Halbinsel stattfindet?
Bei wikipedia finden sich schnelle Informationen zum Thema Kath:
https://de.wikipedia.org/wiki/Kathstrauch
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