Vorab sei gesagt, dass das Siebengebirge kein wirkliches Gebirge darstellt, sondern eher ein Siebenhügelland. Und dass es sich nicht um exakt sieben Hügel oder eben Berge handelt, sondern um ein paar Dutzend, je nachdem welchen Hügel/Berg man noch mitzählt.
Aber sei’s drum, einmal Siebengebirge immer Siebengebirge.
Bezüglich seiner Entstehung könnte man aus heutiger Sicht durchaus glauben, dass die Sage mit den Riesen mehr als nur ein Märchen ist. Sehen die Berge nicht wirklich genau so aus wie große Erdhaufen, die seinerzeit von den riesigen Spaten der Riesen fielen, die einen Durchbruch für den Rhein gegraben hatten. Absolut! Leider bestehen die Berge aber weniger aus Erde, sondern vielmehr aus Gestein aus dem Oligozän. Trachyt-, Basalt- und Latit-Gesteinsschichten können auch Riesen nicht mal auf die Schnelle auf die Schippe nehmen.
Jetzt im Ernst:
Das Siebengebirge ist in der Tat vulkanischen Ursprungs, etwa 25 Millionen Jahre alt und hat seine heutige Gestalt durch Hebungen und parallele Erosionsvorgänge (Abtragungen) erhalten.
Und auch im Ernst:
Ich wollte letzte Woche das Siebengebirge komplett durchwandern und dabei alle sieben großen Gipfel besteigen.
7 auf einen Streich eben!
Um Punkt acht Uhr in der Früh stand ich in Königswinter an der Rheinfähre und startete mein Vorhaben. Am Siebengebirgsmuseum und der Tatstation der Drachenfels-Zahnradbahn vorbei stieg ich auf dem Eselsweg bergan, an der Drachenburg und den mittlerweile gesicherten Trachyt-Felsen vorbei bis zum Gipfelplateau des Drachenfels.
Knapp 40 Minuten dauerte der Anstieg auf den 321 Meter hohen Felsklotz, der damit etwa 270 Meter über dem Rheintal gelegen ist. Weiter gings, über den Fahrweg etwa 5 Minuten bergab bis zu einem Geländesattel und von dort nach rechts Richtung Milchhäuschen (Gaststätte). Der zweite große Gipfel, die Wolkenburg (324 m) soll aus Naturschutzgründen (Naturpark Siebengebirge) nicht mehr bestiegen werden. Also ließ ich sie rechts liegen und wanderte auf dem Kölner Weg ( K / Fernwanderweg) weiter bis zum Milchhäuschen,
von dort wieder nach rechts Richtung Löwenburg. An diesem Donnerstag war ich bis jetzt noch komplett allein unterwegs, so friedlich, so beschaulich, so schön! Drei weitere kleine Gipfel lagen am Wegesrand (jeweils rechts), der Schallenberg (310 m), der Geisberg (324m) und die unscheinbare Erhebung Jungfernhardt (320m). An einer Wiese zweigte der Weg erneut rechts ab. Hinter dem Löwenburger Hof (Gaststätte) führte mich die Route rechts hinauf zur Ruine der Löwenburg. Nach knapp 3 Stunden stand ich damit auf meinem 3. großen Gipfel des Siebengebirges, immerhin 455 Meter hoch.
Knapp 9 Kilometer und fast 3 Stunden Gehzeit zeigte meine Wanderapp an.
Über den Löwenburger Hof ging es weiter auf dem Lohrberg Rundweg Richtung Margarethenhöhe. Auf den Gipfel des Lohrbergs (433m) führt auch kein ausgewiesener Wanderweg mehr, ich habe allerdings einen kleinen Abstecher hinauf gemacht. Ich werde es nicht mehr machen, lohnt nicht! Lohnenswerter ist es, die Natur dort oben in Ruhe zu lassen!
Bei der Margarethenhöhe gings über die Fahrstraße hinein in den Wald des Ölbergs. Auf dem höchsten Gipfel des Siebengebirges, stolze 461 Meter hoch,
zeigte meine Wanderapp 14 Kilometer und 4 Stunden Gehzeit an.
Und mein Magen zeigte einen kleinen Hunger an, dem im Gasthaus am Gipfel sehr schnell und erfolgreich der Garaus gemacht wurde.
Nicht preiswert dort oben, dafür wirklich sehr lecker! Vom Gipfel führte der Weg (identisch mit dem Rheinhöhenweg/R) jetzt wieder aus dem hinteren Siebengebirge in Richtung Rhein. Zur Linken folgte die Burgruine Rosenau (322m), dann lag das Einkehrhaus vor mir. Es begann ganz leicht zu regnen, daher habe ich mir den Einkehrschwung gespart und bin weitergelatscht. Noch schnell auf der linken Wegseite den langen Rücken des Nonnenstrombergs (336m) abgelaufen
und dann lag die letzte Etappe vor mir: Über den Bittweg, einem Denkmal geschützten alten Prozessionsweg (aus dem 17. Jahrh.), hinauf auf den Petersberg (336m).
Der Weg zur Aussichtsterrasse führte um das Grandhotel an die Nordseite des Gipfelplateaus. Ein schneller Blick in den jetzt düsteren Novemberhimmel über dem Rhein und dann bin ich den Bittweg hinuntergestürmt, dem Rhein, der Fähre und der Heimat auf der linken Rheinseite entgegen. Da stand ich nach
knapp 23 Kilometer und ca. 6,5 Gehstunden auf der Uhr.
Fazit:
Statt 7 waren es am Ende sogar 10 Gipfel, auf denen ich stand. Etwa 900 Höhenmeter galt es jeweils hinauf und hinunter zu laufen/wandern. Damit war die Tour kein Spaziergang, aber auch nicht super anstrengend. Zumal die kühle Witterung kaum Trinkpausen nötig machte. Eine ausgiebige Mittagspause hat mir gut getan. Und bei strahlendem Wetter hätte ich sicherlich auch noch ein paarmal in der Sonne gerastet, oder eines der weiteren Gasthäuser am Wegesrand besucht. Faszinierend sind die völlig unterschiedlichen Ausblicke auf die kleinräumigen Geländeformationen des Siebengebirges. Und ganz sicher auch die vielen Geschichten, die das Siebengebirge zu erzählen hat.
Dazu mein Tipp:
Unbedingt einmal das kleine aber sehr feine Siebengebirgsmuseum in Königswinter besuchen.
Vorab sei gesagt, dass das Siebengebirge kein wirkliches Gebirge darstellt, sondern eher ein Siebenhügelland. Und dass es sich nicht um exakt sieben Hügel oder eben Berge handelt, sondern um ein paar Dutzend, je nachdem welchen Hügel/Berg man noch mitzählt.
Aber sei’s drum, einmal Siebengebirge immer Siebengebirge.
Bezüglich seiner Entstehung könnte man aus heutiger Sicht durchaus glauben, dass die Sage mit den Riesen mehr als nur ein Märchen ist. Sehen die Berge nicht wirklich genau so aus wie große Erdhaufen, die seinerzeit von den riesigen Spaten der Riesen fielen, die einen Durchbruch für den Rhein gegraben hatten. Absolut! Leider bestehen die Berge aber weniger aus Erde, sondern vielmehr aus Gestein aus dem Oligozän. Trachyt-, Basalt- und Latit-Gesteinsschichten können auch Riesen nicht mal auf die Schnelle auf die Schippe nehmen.
Jetzt im Ernst:
Das Siebengebirge ist in der Tat vulkanischen Ursprungs, etwa 25 Millionen Jahre alt und hat seine heutige Gestalt durch Hebungen und parallele Erosionsvorgänge (Abtragungen) erhalten.
Und auch im Ernst:
Ich wollte letzte Woche das Siebengebirge komplett durchwandern und dabei alle sieben großen Gipfel besteigen.
7 auf einen Streich eben!
Um Punkt acht Uhr in der Früh stand ich in Königswinter an der Rheinfähre und startete mein Vorhaben. Am Siebengebirgsmuseum und der Tatstation der Drachenfels-Zahnradbahn vorbei stieg ich auf dem Eselsweg bergan, an der Drachenburg und den mittlerweile gesicherten Trachyt-Felsen vorbei bis zum Gipfelplateau des Drachenfels.
Knapp 40 Minuten dauerte der Anstieg auf den 321 Meter hohen Felsklotz, der damit etwa 270 Meter über dem Rheintal gelegen ist. Weiter gings, über den Fahrweg etwa 5 Minuten bergab bis zu einem Geländesattel und von dort nach rechts Richtung Milchhäuschen (Gaststätte). Der zweite große Gipfel, die Wolkenburg (324 m) soll aus Naturschutzgründen (Naturpark Siebengebirge) nicht mehr bestiegen werden. Also ließ ich sie rechts liegen und wanderte auf dem Kölner Weg ( K / Fernwanderweg) weiter bis zum Milchhäuschen,
von dort wieder nach rechts Richtung Löwenburg. An diesem Donnerstag war ich bis jetzt noch komplett allein unterwegs, so friedlich, so beschaulich, so schön! Drei weitere kleine Gipfel lagen am Wegesrand (jeweils rechts), der Schallenberg (310 m), der Geisberg (324m) und die unscheinbare Erhebung Jungfernhardt (320m). An einer Wiese zweigte der Weg erneut rechts ab. Hinter dem Löwenburger Hof (Gaststätte) führte mich die Route rechts hinauf zur Ruine der Löwenburg. Nach knapp 3 Stunden stand ich damit auf meinem 3. großen Gipfel des Siebengebirges, immerhin 455 Meter hoch.
Knapp 9 Kilometer und fast 3 Stunden Gehzeit zeigte meine Wanderapp an.
Über den Löwenburger Hof ging es weiter auf dem Lohrberg Rundweg Richtung Margarethenhöhe. Auf den Gipfel des Lohrbergs (433m) führt auch kein ausgewiesener Wanderweg mehr, ich habe allerdings einen kleinen Abstecher hinauf gemacht. Ich werde es nicht mehr machen, lohnt nicht! Lohnenswerter ist es, die Natur dort oben in Ruhe zu lassen!
Bei der Margarethenhöhe gings über die Fahrstraße hinein in den Wald des Ölbergs. Auf dem höchsten Gipfel des Siebengebirges, stolze 461 Meter hoch,
zeigte meine Wanderapp 14 Kilometer und 4 Stunden Gehzeit an.
Und mein Magen zeigte einen kleinen Hunger an, dem im Gasthaus am Gipfel sehr schnell und erfolgreich der Garaus gemacht wurde.
Nicht preiswert dort oben, dafür wirklich sehr lecker! Vom Gipfel führte der Weg (identisch mit dem Rheinhöhenweg/R) jetzt wieder aus dem hinteren Siebengebirge in Richtung Rhein. Zur Linken folgte die Burgruine Rosenau (322m), dann lag das Einkehrhaus vor mir. Es begann ganz leicht zu regnen, daher habe ich mir den Einkehrschwung gespart und bin weitergelatscht. Noch schnell auf der linken Wegseite den langen Rücken des Nonnenstrombergs (336m) abgelaufen
und dann lag die letzte Etappe vor mir: Über den Bittweg, einem Denkmal geschützten alten Prozessionsweg (aus dem 17. Jahrh.), hinauf auf den Petersberg (336m).
Der Weg zur Aussichtsterrasse führte um das Grandhotel an die Nordseite des Gipfelplateaus. Ein schneller Blick in den jetzt düsteren Novemberhimmel über dem Rhein und dann bin ich den Bittweg hinuntergestürmt, dem Rhein, der Fähre und der Heimat auf der linken Rheinseite entgegen. Da stand ich nach
knapp 23 Kilometer und ca. 6,5 Gehstunden auf der Uhr.
Fazit:
Statt 7 waren es am Ende sogar 10 Gipfel, auf denen ich stand. Etwa 900 Höhenmeter galt es jeweils hinauf und hinunter zu laufen/wandern. Damit war die Tour kein Spaziergang, aber auch nicht super anstrengend. Zumal die kühle Witterung kaum Trinkpausen nötig machte. Eine ausgiebige Mittagspause hat mir gut getan. Und bei strahlendem Wetter hätte ich sicherlich auch noch ein paarmal in der Sonne gerastet, oder eines der weiteren Gasthäuser am Wegesrand besucht. Faszinierend sind die völlig unterschiedlichen Ausblicke auf die kleinräumigen Geländeformationen des Siebengebirges. Und ganz sicher auch die vielen Geschichten, die das Siebengebirge zu erzählen hat.
Dazu mein Tipp:
Unbedingt einmal das kleine aber sehr feine Siebengebirgsmuseum in Königswinter besuchen.
Hier der Link:
https://www.siebengebirgsmuseum.de/
Und nochmal alle Gipfel dieser Tour im Überblick
Drachenfels 321m, Wolkenburg 324m, Schallenberg 310m, Geisberg 324m, Löwenburg 455m, Lohrberg 431m, Ölberg 461m, Rosenau 322m, Nonnenstromberg 336m, Petersberg 336m.
= 10 auf einen Streich
Und mein Tipp für den großen Hunger unterwegs:
http://www.gasthaus-oelberg.de/
Abschließend ein interner Link für eine 2. Siebengebirgsgeschichte:
Bei Siegfried
Titelbild: Uschi Grieshaber
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