Innsbruck im Spätwinter 23

Ich habe schon einmal hier auf meinem Blog über Innsbruck und die Region geschrieben (Kurz mal nach Innsbruck). Da herrschten sommerliche Temperaturen und Tirol zeigte sich von seiner Sonnenseite. Das war letzte Woche anders. Mal Regen, mal Schnee, mal Sonne und keine Geranienexplosionen an den Balkonen.

Innsbruck mit Nordkette
Inn, Innsbruck und Nordkette

Ich mag Städte im Winterschlaf, wenn sie nicht ganz so herausgeputzt erscheinen und die Einheimischen den Ton angeben. Ich war für drei Nächte in der Stadt und stelle hier kurz und knapp meine Highlights vor.

Meine Unterkunft in Innsbruck

Das 4 Sterne Hotel Innsbruck liegt sehr zentral, kaum 100 Meter vom Goldenen Dachl entfernt. Für die öffentliche Tiefgarage schräg gegenüber erhält man im Hotel eine Dauerkarte. Dazu gibt’s ab 2/3 Übernachtungen die Innsbruck Card mit Vergünstigungen wie freie Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel. Der Skibus zum Patscherkofel fährt direkt am Hotel ab. Alle nötigen Links führe ich unten auf. Die Zimmer nach hinten sind ruhig und sehr ok. Im fünften Stock gibt es eine kleine, aber schöne Saunalandschaft und der „Hammer“. Im Keller befindet sich dieser Pool. Mein finales Argument für dieses Hotel: 24/7 geöffnet, 10 Meter lang, 4 Meter breit und 30 Grad warm (Energiekrise? Nicht in Austria!)

Pool des Hotel Innsbruck
Der Golden Pool des Innsbruck Hotels

Mein Restaurant in Innsbruck

Die Wilderin in der Sailergasse (kleine Gasse gleich hinter dem Hotel) bietet eine exquisite österreichische Küche jenseits des Wiener Schnitzels. Ohne Schnickschnack, dafür mit viel Liebe zu originalen Geschmacksrichtungen. Zudem verstehen die Mitarbeiter:innen ihr Handwerk richtig gut. Hier wird nicht nur lecker gekocht, sondern auch extrem charmant, lässig und doch zielstrebig serviert. Kleiner Zusatztipp: Die Homepage der Wilderin macht richtig Spaß zu lesen! (Link s.u.)

Restaurant "die Wilderin" in Innsbruck
Die Wilderin liegt etwas versteckt in der Sailergasse

Mein Natur- und Kulturausflug

Vor den Toren der Stadt (ca. 10 km östlich) liegt die kleine Gemeinde Gnadenwald, direkt zu Füßen des Karwendel-Gebirges. Am Parkplatz hinter dem kleinen Kloster St. Martin

Gnadenwald am Karwendel
Kloster St. Martin vor den Kalkwänden des Karwendelgebirges

startet der Fahrweg zur Hinterhornalm (1522 m). Jetzt im ausgehenden Winter bin ich hier völlig allein unterwegs. Da im Schatten noch viel vereister Schnee liegt, bin ich auf dem Weg auch ohne Schneeschuhe gut aufgehoben. Nach 90 Minuten kann ich vor der im Winter geschlossenen Hütte friedlich rasten

Brettljause

und mich mit dem Gedanken anfreunden, dass ich meinen Paragleiter wegen leichtem Regen und starkem Wind auch wieder ins Tal tragen darf. Aber dann geht der Himmel doch ganz plötzlich auf, der Wind schläft ein und ich stürme die steile Wiese hinter der Alm hinauf und bringe 5 Minuten später den Schirm in die Luft.

Kurz vor dem Start hinunter ins Inntal

Ich höre auf meine Knie und die sagen: fliegen ist schöner als bergab zu latschen. Am Landeplatz habe ich kaum mein Gerümpel zusammengepackt, da taucht dort der Bauer mit der Gülle auf.

Die „Dreckschleuder“

Mir jetzt egal, mein Tagwerk am Berg ist getan und ich fahre in wenigen Minuten nach Hall in Tirol. Die kleine Stadt, die mit Salz reich geworden ist, ziert bis heute die größte zusammenhängenden Altstadt im Westen Österreichs. Auch hier zeigt sich: zwischen den Jahreszeiten zeigt sich Tirol ganz anders als sonst. Ich mag es sehr!

Altstadt von Hall in Tirol
Ehemaliges Gerichtsgebäude in Hall

Mein Geheimtipp: Oberperfuss

Wer kennt Oberperfuss. Also gut drei tausend Menschen ganz sicher, denn die wohnen dort. Aber sonst? Der Ort liegt völlig im Schatten der großen Innsbruck Ausflugsziele: Patscherkofel, Nordkette, Axamer Lizum, Stubaital….

Mit dem Auto brauche ich aus der Stadt ziemlich genau 30 Minuten. Gute 10 Kilometer auf der Autobahn Richtung Bregenz und dann kurz eine Geländestufe hinauf bis zum Parkplatz der Seilbahn auf das Rangger Köpfl. Die Bahn ist nach Peter Anich aus Oberperfuss benannt. Der Hirte und Bauernjunge ohne ordentliche Schulbildung erstellte um das Jahr 1760 herum eine Tiroler Landkarte, den Atlas Tyrolensis. Dieser zählt auf Grund seines Maßstabs, seiner Präzision und der Größe des dargestellten Gebiets zu den international bedeutendsten kartografischen Leistungen des 18. Jahrhunderts.

Skigebiet Oberperfuss / Tirol
Keine Karte von Peter Anich, aber für den Überblick auch ganz gut

Auf dem riesigen Parkplatzareal verlieren sich ein halbes Dutzend Autos. In der Nacht ist Neuschnee gefallen, es ist kalt und sonnig. Obwohl die Innsbruck Gästekarte mit einer Seilbahnfreifahrt lockt, ziehe ich zu Fuß los. Über die 10 Kilometer lange Rodelbahn wandere ich bergauf. Unter mir das Inntal, über mir: Tannen, viele Tannen. An der Mittelstation läuft nach 90 Minuten Aufstieg das erste Radler in meine Kehle. Und der Wirt erklärt mir: Hier oben treffen sich nur die Dörfler aus der Umgebung und Familien, die friedlich mit ihren Kindern Ski fahren wollen und Tourengeher und ein paar wie du. Aber wirklich nur ein paar!

Wie mir das hier oben gefällt am Rangger Köpfl (2000m), zu Füßen des imposanten Rosskogel !!

Ich zücke meine Innsbruck Gästekarte und nutze die zweite Sektion der Peter Anich Bahn. Anschließend wandere ich wieder auf der hier perfekt präparierten Rodelbahn in weiteren 30 Minuten durch eine herrliche Winterlandschaft bis zur Rosskogelhütte (1760m).

Der Rosskogel im Hintergrund

Da kommt zum Radler noch ein Käsebrot und eine grandiose Aussicht in die Stubaier Alpen.

Rosskogelhütte / Tirol
„Herrengedeck“ vor Stubaier Alpen

Müsste ich nicht am Nachmittag wieder in Innsbruck und am späten Abend in Wachtberg sein, wäre ich hier ewig sitzen geblieben. Und ich gebe zu: Auf dem Rückweg kam wieder meine Gästekarte zum Einsatz.

Hier folgen die Links

Hotel: Das Innsbruck

https://www.hotelinnsbruck.com/

Restaurant: Die Wilderin

www.diewilderin.at

Hinterhornalm

https://www.hinterhornalm.at/

https://rangger-koepfl.at/

Schlosserg 8 in Hall

Ich - Mikka Ich war schon immer eher Läufer und nicht Rädchen-Fahrer. Wir wohnten am Hang, ein unbefestigter Feldweg führte zu unserem Haus. Wir haben unsere Räder immer mehr geschoben als gefahren. Später verdiente ich mein Geld als Bademeister und Fensterputzer, da war ich auch viel zu Fuß unterwegs, ja und dann habe ich mit dem Marathon laufen angefangen. Und mit dem Bergwandern, ich war auch Reiseleiter im Himalaya. Als das Heruntergehen meinen Knien nicht mehr gefiel, hab ich das Paragleiten gelernt. Soviel zu meiner Sportkarriere. Beruflich lief es auch nicht so glatt. Als Junge wollte ich die Wetterstation auf der Zugspitze übernehmen. Es hat dann nur zum Wetterfrosch ohne Ausbildung gereicht. Lehrer konnte ich auch nicht werden, da hatte ich zwar eine Ausbildung, aber das Land NRW keine Jobs. Also wurde ich eben Reiseleiter, Reisereferent, Reiseverkäufer, Reiseredakteur und Reisejournalist. Ich bin ein bisschen herumgekommen. Habe Reisefilme gedreht, Reiseartikel und zwei Reisebücher geschrieben. Ich habe vor und hinter der Kamera gestanden, den Mount Everest fast bestiegen und die Sahara quasi durchquert. Ich bin viele Berge hochgelaufen und heruntergeflogen und ich bin seit 65 Jahren Gladbach Fan. Ich wurde in Mönchengladbach geboren.

Comment (1)

  1. Anonymous

    Ich will in dieses wilde Restaurant

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