Ja, früher bin ich in großen Metropolen wie New York oder Venedig oder Berlin an den Start gegangen, aber eben auch regelmäßig in Monschau. Und das nicht wegen der kleinen netten Eifelstadt oder der tollen Preisgelder, die dort beim Marathon ausgelobt wurden, nein: wegen des irren Kuchenbuffets, das im Ziel auf uns wartete. Die Hausfrauen aus der ganzen Region brillierten mit ihren Kuchenkünsten. Nach einem Marathon geht Kuchen all you can eat mal so richtig gut. Damals, das heißt vor ca. 30 Jahren, waren wir schnell, beim Kuchenfassen zahlte sich das natürlich aus. Läufer mit vier Stunden Zeiten habe ich mitleidig angeschaut. 30 Jahre und auch ca. 30 Marathons später träume ich nicht mal mehr von vier Stunden Zeiten. Seit ich meine Disziplin von Laufen in Wandern umgewandelt habe, muss ich kleinere Brötchen backen.
Am Sonntag,
den 13. August 2023, traf sich die alte und leicht ausgedünnte Marathon Truppe des TV Wormersdorf morgens um halb fünf in eben diesem Kaff. Hans am Steuer, Toni mit dem Navi auf dem Beifahrersitz und ich lümmelte mich auf den billigen Plätzen im Fond.
Pünktlich um viertel nach sechs fiel der Startschuss im beschaulichen Monschauer Stadtteil Konzen. Knapp 800 Höhenmeter verteilt auf 42 Kilometer brachten Abwechslung in den Geh-Rhythmus für knapp 1200 Läufer und Wanderer, die für verschiedene Wettbewerbe gemeldet hatten: Marathon, Ultra Marathon (56 km), 70-Kilometer Lauf, Staffel Marathon und Genusswanderung.
Bei einer Vielzahl an Verpflegungsstationen hatte ich diesmal sogar auf eine Trinkflasche verzichtet. Ganz ohne Ballast zu wandern/laufen macht irre viel Spaß und ist natürlich auch weniger anstrengend. Bei Kilometer 20 traf ich auf einen Frankfurter Marathoni, der einen riesigen Gesprächsbedarf hatte. Manchmal hilft so eine Quasselstrippe, weil dann die Zeit schneller vergeht. Gerade dann, wenn das Rennen ordentlich läuft, aber das Ziel noch in weiter Ferne liegt. Als er mir dann aber im Detail davon erzählen wollte, wie er vor einem Wettkampf die Nacht mit Joey Kelly im Zelt verbracht hatte, entschied ich: hört sich interessant an, ist es aber nicht. Schön, wenn man in so einer Situation einfach weglaufen kann.
Dann kam Kalterherberg
und seine kilometerlange Dorfstraße. Die macht depressiv und will nicht enden und da helfen auch die netten Kalterherber:innen wenig, die kleine Zusatzgetränkestände aufgebaut hatten. Das gefühlt längste Straßendorf der Welt ist mir schon vor 30 Jahren auf den Keks gegangen.
Mein Mitwanderer Hans hat sich hier vor Jahren mal ein Ferienhaus ausgebaut. Ich habe das nicht verstanden. Er hat es dann wieder verkauft, das habe ich verstanden! Auf den letzten 10 Kilometern begleitete mich eine einheimische, junge Grundschullehrerin und vermutlich deren Mutter. Bekannt wie zwei bunte Hunde wurden die Beiden von absolut jedem Zuschauer am Wegesrand überschwänglich begrüßt. Die Schulkinder standen geschniegelt und gestriegelt Spalier und feierten Ihre „Chefin“.
Dann lag der letzte Berg vor uns und die 42,195 Kilometer endeten nach knapp sechseinhalb Stunden genau dort, wo sie begonnen hatten.
Was für ein schöner Sonntag, wäre da nicht das Kuchenbüffet gewesen. Streuselkuchen mit Aprikose drinnen – das wars. Fürchterlich! Haben die Frauen von Konzen all ihre Backkünste verlernt? Ist auch da Corona dran schuld? Jetzt denke ich erstmal nur an die endlose Straße von Kalterherberg und den mäßigen Streuselkuchen mit Aprikose drinnen und frage mich:
wird es einen Monschau Marathon 24 für mich geben?Ich frage Hans und Toni mal!
Am 11. August 2024 startet die „Eifelsause“ wieder!
Hier der Link zum Monschau Marathon:
Und noch ein interner Link für einen weiteren Wettbewerb in unserer Region
Ja, früher bin ich in großen Metropolen wie New York oder Venedig oder Berlin an den Start gegangen, aber eben auch regelmäßig in Monschau. Und das nicht wegen der kleinen netten Eifelstadt oder der tollen Preisgelder, die dort beim Marathon ausgelobt wurden, nein: wegen des irren Kuchenbuffets, das im Ziel auf uns wartete. Die Hausfrauen aus der ganzen Region brillierten mit ihren Kuchenkünsten. Nach einem Marathon geht Kuchen all you can eat mal so richtig gut. Damals, das heißt vor ca. 30 Jahren, waren wir schnell, beim Kuchenfassen zahlte sich das natürlich aus. Läufer mit vier Stunden Zeiten habe ich mitleidig angeschaut. 30 Jahre und auch ca. 30 Marathons später träume ich nicht mal mehr von vier Stunden Zeiten. Seit ich meine Disziplin von Laufen in Wandern umgewandelt habe, muss ich kleinere Brötchen backen.
Am Sonntag,
den 13. August 2023, traf sich die alte und leicht ausgedünnte Marathon Truppe des TV Wormersdorf morgens um halb fünf in eben diesem Kaff. Hans am Steuer, Toni mit dem Navi auf dem Beifahrersitz und ich lümmelte mich auf den billigen Plätzen im Fond.
Pünktlich um viertel nach sechs fiel der Startschuss im beschaulichen Monschauer Stadtteil Konzen. Knapp 800 Höhenmeter verteilt auf 42 Kilometer brachten Abwechslung in den Geh-Rhythmus für knapp 1200 Läufer und Wanderer, die für verschiedene Wettbewerbe gemeldet hatten: Marathon, Ultra Marathon (56 km), 70-Kilometer Lauf, Staffel Marathon und Genusswanderung.
Bei einer Vielzahl an Verpflegungsstationen hatte ich diesmal sogar auf eine Trinkflasche verzichtet. Ganz ohne Ballast zu wandern/laufen macht irre viel Spaß und ist natürlich auch weniger anstrengend. Bei Kilometer 20 traf ich auf einen Frankfurter Marathoni, der einen riesigen Gesprächsbedarf hatte. Manchmal hilft so eine Quasselstrippe, weil dann die Zeit schneller vergeht. Gerade dann, wenn das Rennen ordentlich läuft, aber das Ziel noch in weiter Ferne liegt. Als er mir dann aber im Detail davon erzählen wollte, wie er vor einem Wettkampf die Nacht mit Joey Kelly im Zelt verbracht hatte, entschied ich: hört sich interessant an, ist es aber nicht. Schön, wenn man in so einer Situation einfach weglaufen kann.
Dann kam Kalterherberg
und seine kilometerlange Dorfstraße. Die macht depressiv und will nicht enden und da helfen auch die netten Kalterherber:innen wenig, die kleine Zusatzgetränkestände aufgebaut hatten. Das gefühlt längste Straßendorf der Welt ist mir schon vor 30 Jahren auf den Keks gegangen.
Mein Mitwanderer Hans hat sich hier vor Jahren mal ein Ferienhaus ausgebaut. Ich habe das nicht verstanden. Er hat es dann wieder verkauft, das habe ich verstanden! Auf den letzten 10 Kilometern begleitete mich eine einheimische, junge Grundschullehrerin und vermutlich deren Mutter. Bekannt wie zwei bunte Hunde wurden die Beiden von absolut jedem Zuschauer am Wegesrand überschwänglich begrüßt. Die Schulkinder standen geschniegelt und gestriegelt Spalier und feierten Ihre „Chefin“.
Dann lag der letzte Berg vor uns und die 42,195 Kilometer endeten nach knapp sechseinhalb Stunden genau dort, wo sie begonnen hatten.
Was für ein schöner Sonntag, wäre da nicht das Kuchenbüffet gewesen. Streuselkuchen mit Aprikose drinnen – das wars. Fürchterlich! Haben die Frauen von Konzen all ihre Backkünste verlernt? Ist auch da Corona dran schuld? Jetzt denke ich erstmal nur an die endlose Straße von Kalterherberg und den mäßigen Streuselkuchen mit Aprikose drinnen und frage mich:
wird es einen Monschau Marathon 24 für mich geben? Ich frage Hans und Toni mal!
Am 11. August 2024 startet die „Eifelsause“ wieder!
Hier der Link zum Monschau Marathon:
Und noch ein interner Link für einen weiteren Wettbewerb in unserer Region
Bergische 50
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Monschau ist Pflicht, auch 2024?
Monschau ist Pflicht, auch 2024?