Ein Gipfelkreuz ist ein Kreuz auf einem Gipfel, meist aus Holz oder Metall. Es dient als Gipfelmarkierung und auch als christliches Symbol. Deswegen findet man es auf dem Großglockner in Österreich, aber nicht auf dem Mount Everest in Nepal. Da wehen stattdessen buddhistische Gebetsfahnen.
Ich persönlich mag Gipfelkreuze sehr, nicht weil ich mal Messdiener war, sondern weil ich beim Anblick eines Kreuzes auf einem Gipfel das Erlebnis irgendwie noch gipfeliger empfinde. Hört sich schwachsinnig an, ist aber so. Gebetsfahnen würden mir natürlich auch reichen. Ich habe in diesem Sommer Freunde das erste Mal in ihrem schon langen Leben auf Gipfel mit Kreuzen geführt. Und sie waren tief ergriffen und beseelt.
Reinhold Messner steht dem Gipfelkreuz skeptischer gegenüber.
Er sagt:
„Das Kreuz ist das christliche Symbol schlechthin, dieses gehört meiner Meinung aber nicht auf einen Gipfel. Ich spreche nicht von Missbrauch, ich sage nur, man sollte die Berge nicht zu religiösen Zwecken möblieren.“
Gut, die Möblierung von Gipfeln finde ich jetzt auch fragwürdig. Aber kann man bei einem Kreuz auf einem Gipfel schon von einer Möblierung sprechen? Höchstens von einer Teilmöblierung, denke ich. Aber wenn unser Bergpapst Reinhold seine mehr oder weniger gefragte Meinung zu diesem Thema kundgetan hat, dann sollten wir zumindest dem Wildwuchs an Gipfelkreuzen vielleicht Einhalt gebieten und keine weitere Möblierung oder Teilmöblierung von Gipfeln vornehmen. Findet übrigens auch die Freidenker-Vereinigung der Schweiz.
Ach, ich vergaß. Reinhold begründet seine abwehrende Haltung gegenüber Gipfelkreuzen damit, dass die Berge den Christen nie heilig gewesen seien. Ganz anders als zum Beispiel bei den Buddhisten im Himalaya.
Da hat der Miesepeter recht – ist jetzt aber mal egal.
Weil ich davon berichten möchte, wie mich an einem Dienstag im Oktober ein wahres Gipfelkreuzfieber übermannt hat. Ich wollte im zweiten Anlauf (der erste Gipfelsturm musste wegen zu viel Schnee abgebrochen werden) die über Innsbruck thronende Nockspitze, auch Saile genannt, ersteigen. Von der Muttereralm auf gut 1600 Metern Höhe (bis dorthin fährt eine Gondel von Mutters aus) startete ich Richtung Birgitzköpflhaus. Kein anderer Mensch weit und breit dort an der Hütte, aber ein Hinweisschild zur Priemeswand (2103 m) und Zwölferspitze (2098 m). Da bin ich über einen kleinen Weg schnell hingelaufen und fand: auf beiden Gipfeln ein schönes Kreuz. Auch hier keine weitere Menschenseele, ich ganz allein in meinem Gipfelkreuzfieber.
Dem wollte ich mich weiter hingeben, also stand nach der Rückkehr zum Birgitzköpfhaus der nächste Aufstieg an. Gut eine Stunde aufwärts auf die Nockspitze (Saile), da steht das Gipfelkreuz auf immerhin gut 2400 Metern.
Ich habe im Gelände immer die Wanderwege genutzt, nie die mitunter ausgesetzten Steige. Dafür war mir das Wetter mit Nebel und Schnee zu unsicher. Auf dem Rückweg nahm das Fieber weiter zu, sogar das Kreuz auf dem völlig unscheinbaren Birgitzköpfl zog mich in seinen Bann.
Vier Kreuze an einem einzigen Wandertag.
Von etwa 4000, die auf Alpengipfeln so herumstehen. Auf dem einsamen Rückweg zur Mutterer Alm, durch Nebel, Wind und Graupelschauern, kam mir dann eine geniale Idee. Eine Idee, die ganz sicher auch den Messner Reinhold vom Hocker reißen sollte. Statt Gipfel weiter zu möblieren, könnten Wanderer:innen doch ihr mobiles Gipfelkreuz immer bei der Hand haben. Sogar zwei, integriert in jeden ihrer Wanderstöcke. Die Seitenteile ausklappbar, ausziehbar oder ausfaltbar. Win win, weil Berge Möbel frei und Stöckchenschleifer:innen jederzeit im Gipfelrausch – auch mal am nächsten Maulwurfhaufen, wenn gerade keine ordentlicher Gipfel zur Hand ist.
Übrigens: Jedem, der jetzt auf den miesen Gedanken kommen sollte, mir meine Idee zu klauen, sei gesagt: Ich habe das Patent schon angemeldet und einen Termin bei der Höhle der Löwen fix gemacht. Die sind verrückt nach der Idee, besonders der alte Maschmeyer.
Ein Gipfelkreuz ist ein Kreuz auf einem Gipfel, meist aus Holz oder Metall. Es dient als Gipfelmarkierung und auch als christliches Symbol. Deswegen findet man es auf dem Großglockner in Österreich, aber nicht auf dem Mount Everest in Nepal. Da wehen stattdessen buddhistische Gebetsfahnen.
Ich persönlich mag Gipfelkreuze sehr, nicht weil ich mal Messdiener war, sondern weil ich beim Anblick eines Kreuzes auf einem Gipfel das Erlebnis irgendwie noch gipfeliger empfinde. Hört sich schwachsinnig an, ist aber so. Gebetsfahnen würden mir natürlich auch reichen. Ich habe in diesem Sommer Freunde das erste Mal in ihrem schon langen Leben auf Gipfel mit Kreuzen geführt. Und sie waren tief ergriffen und beseelt.
Reinhold Messner steht dem Gipfelkreuz skeptischer gegenüber.
Er sagt:
„Das Kreuz ist das christliche Symbol schlechthin, dieses gehört meiner Meinung aber nicht auf einen Gipfel. Ich spreche nicht von Missbrauch, ich sage nur, man sollte die Berge nicht zu religiösen Zwecken möblieren.“
Gut, die Möblierung von Gipfeln finde ich jetzt auch fragwürdig. Aber kann man bei einem Kreuz auf einem Gipfel schon von einer Möblierung sprechen? Höchstens von einer Teilmöblierung, denke ich. Aber wenn unser Bergpapst Reinhold seine mehr oder weniger gefragte Meinung zu diesem Thema kundgetan hat, dann sollten wir zumindest dem Wildwuchs an Gipfelkreuzen vielleicht Einhalt gebieten und keine weitere Möblierung oder Teilmöblierung von Gipfeln vornehmen. Findet übrigens auch die Freidenker-Vereinigung der Schweiz.
Ach, ich vergaß. Reinhold begründet seine abwehrende Haltung gegenüber Gipfelkreuzen damit, dass die Berge den Christen nie heilig gewesen seien. Ganz anders als zum Beispiel bei den Buddhisten im Himalaya.
Da hat der Miesepeter recht – ist jetzt aber mal egal.
Weil ich davon berichten möchte, wie mich an einem Dienstag im Oktober ein wahres Gipfelkreuzfieber übermannt hat. Ich wollte im zweiten Anlauf (der erste Gipfelsturm musste wegen zu viel Schnee abgebrochen werden) die über Innsbruck thronende Nockspitze, auch Saile genannt, ersteigen. Von der Muttereralm auf gut 1600 Metern Höhe (bis dorthin fährt eine Gondel von Mutters aus) startete ich Richtung Birgitzköpflhaus. Kein anderer Mensch weit und breit dort an der Hütte, aber ein Hinweisschild zur Priemeswand (2103 m) und Zwölferspitze (2098 m). Da bin ich über einen kleinen Weg schnell hingelaufen und fand: auf beiden Gipfeln ein schönes Kreuz. Auch hier keine weitere Menschenseele, ich ganz allein in meinem Gipfelkreuzfieber.
Dem wollte ich mich weiter hingeben, also stand nach der Rückkehr zum Birgitzköpfhaus der nächste Aufstieg an. Gut eine Stunde aufwärts auf die Nockspitze (Saile), da steht das Gipfelkreuz auf immerhin gut 2400 Metern.
Ich habe im Gelände immer die Wanderwege genutzt, nie die mitunter ausgesetzten Steige. Dafür war mir das Wetter mit Nebel und Schnee zu unsicher. Auf dem Rückweg nahm das Fieber weiter zu, sogar das Kreuz auf dem völlig unscheinbaren Birgitzköpfl zog mich in seinen Bann.
Vier Kreuze an einem einzigen Wandertag.
Von etwa 4000, die auf Alpengipfeln so herumstehen. Auf dem einsamen Rückweg zur Mutterer Alm, durch Nebel, Wind und Graupelschauern, kam mir dann eine geniale Idee. Eine Idee, die ganz sicher auch den Messner Reinhold vom Hocker reißen sollte. Statt Gipfel weiter zu möblieren, könnten Wanderer:innen doch ihr mobiles Gipfelkreuz immer bei der Hand haben. Sogar zwei, integriert in jeden ihrer Wanderstöcke. Die Seitenteile ausklappbar, ausziehbar oder ausfaltbar. Win win, weil Berge Möbel frei und Stöckchenschleifer:innen jederzeit im Gipfelrausch – auch mal am nächsten Maulwurfhaufen, wenn gerade keine ordentlicher Gipfel zur Hand ist.
Übrigens: Jedem, der jetzt auf den miesen Gedanken kommen sollte, mir meine Idee zu klauen, sei gesagt: Ich habe das Patent schon angemeldet und einen Termin bei der Höhle der Löwen fix gemacht. Die sind verrückt nach der Idee, besonders der alte Maschmeyer.
Lust auf eine weitere „Alpensaga“
Was ihr schon immer über Kühe wissen wolltet
Mehr Infos zum Thema Gipfelkreuz unter:
https://www.bergfreunde.de/blog/geschichte-der-gipfelkreuze/
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