Seit Oktober renne ich Tag und Nacht durchs Haus, immer auf der Suche nach einer Stromquelle, die ich noch killen könnte. Seit Monaten sitzt mir Robert H. im Nacken, lässt mich im Dunkeln tappen und im dauerhaften Schüttelfrost erstarren. Ein Teelicht als einzige Wärme- und Lichtquelle – und das seit Monaten. Ende Januar habe ich aufgegeben. Robert weiß nichts davon! Ich hab mir ein Ticket gekauft, eine Tasche gepackt und ein Taxi geordert – und 24 Stunden später die Wasser des Roten Meeres geteilt. Sonne, Licht und Wärme, hat das gut getan!
„Du Umweltsau“ habe ich zwischendurch gedacht, habe ich dann wieder sein gelassen und Omar angerufen.
Omar fährt Taxi nach Luxor und ich wollte nach Luxor.
Um 4.30 in der Früh stand ich vor der Tür. Auch mein Freund Victor war mit von der Partie. Auf breiten Pisten ging es mit hundert Sachen gut eine Stunde bis Safaga. Da wurde für knapp 30 Cents pro Liter der Wagen betankt und gewartet, bis der Touristen-Konvoi um 7 Uhr freie Fahrt durch die Arabische Wüste bekam.
Aus Sicherheitsgründen wurde der Konvoi in früheren Jahren auf Hin- und Rückfahrt streng organisiert, das mit der Strenge hat sich erledigt.
An einer der wenigen Raststätten konnten wir Tee trinken und Klopapier blattweise kaufen. Seit vielen Jahren bieten ausgebildete Klopapier-Blattverkäufer an touristischen Sammelpunkten diese feine und durchaus lukrative Dienstleistung an.
Wer mal schnell mitrechnen mag: Bei 160 Blatt pro Rolle und einem Preis von umgerechnet 15 Cents pro Blatt bringt eine Rolle 24 Euro ein. Nicht schlecht diese Geschäftsidee, oder?
Mit Omar ging es weiter durch die Wüste, bis an den Nil nach Qena.
Nicht weit davon liegt Dendera, die ehemalige Hauptstadt des sechsten Gaues von Oberägypten. Beeindruckend der, der Lokalgöttin geweihte Hathor Tempel mit seiner Säulenhalle. Wir waren fast alleine auf dem riesigen Areal, entsprechend haben wir die friedliche Atmosphäre des antiken Ortes genossen.
Die Tempelanlage taucht in vielen Besuchsprogrammen gar nicht auf – gut für uns!
Nach einer weiteren Stunde Fahrt durch das fruchtbare Niltal nach Süden erreichten wir Luxor. Am Karnak Tempel (Theben Ost) war es mit der Ruhe vorbei. Die größte Tempelanlage Ägyptens lockt auch in der Nebensaison tausende Menschen an.
Beim Blick auf den immer noch mehr als halbleeren Parkplatz ließ sich erahnen, was hier in wenigen Wochen wieder los sein wird. Besonders auffallend für mich, auch schon in Dendera: es finden viele Arbeiten an den Ausgrabungsstätten statt. Es wird viel restauriert, aber auch ganz neu ausgegraben.
Zum Mittagessen lud Omar uns in die örtliche Fahrerkantine ein,
Victor schlug zu, ich trank Tee – schwarzen Tee mit 7 Löffeln weißem Zucker. Anschließend machten wir einen kurzen Stopp am Luxor Tempel und fuhren dann knapp 10 Kilometer nach Süden, um auf die Westseite des Nil zu gelangen. Luxor besitzt nur eine Flussbrücke! Im Tal der Könige (Theben-West), das ziemlich genau gegenüber von Karnak liegt, wurden seit dem 18. Jahrhundert 64 Grabkammern gefunden und freigelegt. Mit der Eintrittskarte darf man 3 Gräber besichtigen und neuerdings auch ungehindert fotografieren.
Neben der Vielzahl der Funde und deren meist unglaublich gutem Zustand begeistern mich immer wieder die Ausmaße der Anlagen und die imposanten Gebirgslandschaften hier und auch am wenige Kilometer entfernten Hatschepsut Tempel, der 3500 Jahre alt ist.
Hatschepsut war eine ägyptische Pharaonin (1479-1458 v.Chr.), die sich ihren eigenen Totentempel gebaut hat. Bei den nahen Memnonkolossen wurden anschließend die obligatorischen Erinnerungsfotos geschossen.
Die Statuen aus dem 14. Jahrhindert v.Chr. stellen den Pharao Amenophis III dar, den Vater von Echnaton. Hinter ihnen lag die große, eigentliche Tempelanlage des Königs. Auch dort finden derzeit groß angelegte Ausgrabungen statt. Der Zahn der Zeit hat nur an der äußeren Hülle der Kolosse genagt, sie sind immer noch über 17 Metern groß und wiegen etwa 750 Tonnen.
Gegen halb vier hat Omar uns in Luxor wieder eingeladen
und wir sind auf selber Strecke durch das fruchtbare und dicht besiedelte Niltal über gefühlte 3 Millionen Speadbreaker (sleeping policemen) wieder nach Qena gefahren und anschließend durch die Stein- und Sandwüste zurück nach El Gouna. Gegen 20.00 Uhr war Omars Arbeitstag beendet. Er hatte 180 Euro mehr in der Tasche (150,- plus 30,- Trinkgeld), 700 Kilometer mehr zeigte der Tacho seines Toyota an.
Ein 15 Stunden Ausflug mit viel Fahrerei und Sitzerei, aber Luxor mit Omar war es wert.
Am nächsten Tag hab ich bei Hussin schnell noch das Kiten gelernt,
mir auch noch schnell ne Yacht gekauft
und dann die Happy Hour an Bord von Eurowings doch glatt verpennt.
Seit Oktober renne ich Tag und Nacht durchs Haus, immer auf der Suche nach einer Stromquelle, die ich noch killen könnte. Seit Monaten sitzt mir Robert H. im Nacken, lässt mich im Dunkeln tappen und im dauerhaften Schüttelfrost erstarren. Ein Teelicht als einzige Wärme- und Lichtquelle – und das seit Monaten. Ende Januar habe ich aufgegeben. Robert weiß nichts davon! Ich hab mir ein Ticket gekauft, eine Tasche gepackt und ein Taxi geordert – und 24 Stunden später die Wasser des Roten Meeres geteilt. Sonne, Licht und Wärme, hat das gut getan!
„Du Umweltsau“ habe ich zwischendurch gedacht, habe ich dann wieder sein gelassen und Omar angerufen.
Omar fährt Taxi nach Luxor und ich wollte nach Luxor.
Um 4.30 in der Früh stand ich vor der Tür. Auch mein Freund Victor war mit von der Partie. Auf breiten Pisten ging es mit hundert Sachen gut eine Stunde bis Safaga. Da wurde für knapp 30 Cents pro Liter der Wagen betankt und gewartet, bis der Touristen-Konvoi um 7 Uhr freie Fahrt durch die Arabische Wüste bekam.
Aus Sicherheitsgründen wurde der Konvoi in früheren Jahren auf Hin- und Rückfahrt streng organisiert, das mit der Strenge hat sich erledigt.
An einer der wenigen Raststätten konnten wir Tee trinken und Klopapier blattweise kaufen. Seit vielen Jahren bieten ausgebildete Klopapier-Blattverkäufer an touristischen Sammelpunkten diese feine und durchaus lukrative Dienstleistung an.
Wer mal schnell mitrechnen mag: Bei 160 Blatt pro Rolle und einem Preis von umgerechnet 15 Cents pro Blatt bringt eine Rolle 24 Euro ein. Nicht schlecht diese Geschäftsidee, oder?
Mit Omar ging es weiter durch die Wüste, bis an den Nil nach Qena.
Nicht weit davon liegt Dendera, die ehemalige Hauptstadt des sechsten Gaues von Oberägypten. Beeindruckend der, der Lokalgöttin geweihte Hathor Tempel mit seiner Säulenhalle. Wir waren fast alleine auf dem riesigen Areal, entsprechend haben wir die friedliche Atmosphäre des antiken Ortes genossen.
Die Tempelanlage taucht in vielen Besuchsprogrammen gar nicht auf – gut für uns!
Nach einer weiteren Stunde Fahrt durch das fruchtbare Niltal nach Süden erreichten wir Luxor. Am Karnak Tempel (Theben Ost) war es mit der Ruhe vorbei. Die größte Tempelanlage Ägyptens lockt auch in der Nebensaison tausende Menschen an.
Beim Blick auf den immer noch mehr als halbleeren Parkplatz ließ sich erahnen, was hier in wenigen Wochen wieder los sein wird. Besonders auffallend für mich, auch schon in Dendera: es finden viele Arbeiten an den Ausgrabungsstätten statt. Es wird viel restauriert, aber auch ganz neu ausgegraben.
Zum Mittagessen lud Omar uns in die örtliche Fahrerkantine ein,
Victor schlug zu, ich trank Tee – schwarzen Tee mit 7 Löffeln weißem Zucker. Anschließend machten wir einen kurzen Stopp am Luxor Tempel und fuhren dann knapp 10 Kilometer nach Süden, um auf die Westseite des Nil zu gelangen. Luxor besitzt nur eine Flussbrücke! Im Tal der Könige (Theben-West), das ziemlich genau gegenüber von Karnak liegt, wurden seit dem 18. Jahrhundert 64 Grabkammern gefunden und freigelegt. Mit der Eintrittskarte darf man 3 Gräber besichtigen und neuerdings auch ungehindert fotografieren.
Neben der Vielzahl der Funde und deren meist unglaublich gutem Zustand begeistern mich immer wieder die Ausmaße der Anlagen und die imposanten Gebirgslandschaften hier und auch am wenige Kilometer entfernten Hatschepsut Tempel, der 3500 Jahre alt ist.
Hatschepsut war eine ägyptische Pharaonin (1479-1458 v.Chr.), die sich ihren eigenen Totentempel gebaut hat. Bei den nahen Memnonkolossen wurden anschließend die obligatorischen Erinnerungsfotos geschossen.
Die Statuen aus dem 14. Jahrhindert v.Chr. stellen den Pharao Amenophis III dar, den Vater von Echnaton. Hinter ihnen lag die große, eigentliche Tempelanlage des Königs. Auch dort finden derzeit groß angelegte Ausgrabungen statt. Der Zahn der Zeit hat nur an der äußeren Hülle der Kolosse genagt, sie sind immer noch über 17 Metern groß und wiegen etwa 750 Tonnen.
Gegen halb vier hat Omar uns in Luxor wieder eingeladen
und wir sind auf selber Strecke durch das fruchtbare und dicht besiedelte Niltal über gefühlte 3 Millionen Speadbreaker (sleeping policemen) wieder nach Qena gefahren und anschließend durch die Stein- und Sandwüste zurück nach El Gouna. Gegen 20.00 Uhr war Omars Arbeitstag beendet. Er hatte 180 Euro mehr in der Tasche (150,- plus 30,- Trinkgeld), 700 Kilometer mehr zeigte der Tacho seines Toyota an.
Ein 15 Stunden Ausflug mit viel Fahrerei und Sitzerei, aber Luxor mit Omar war es wert.
Am nächsten Tag hab ich bei Hussin schnell noch das Kiten gelernt,
mir auch noch schnell ne Yacht gekauft
und dann die Happy Hour an Bord von Eurowings doch glatt verpennt.
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„after Corona“ Reisetipp