Ist das nicht wunderbar: endlich wieder ein Sommermärchen. Gut, die Sonne fehlt, die AfD nervt und der Kanzler wehrt sich weiter erfolgreich, aus dem künstlichen Koma geholt zu werden. Aber der Ball, der läuft doch rund, oder? Zumindest, solange Manuel ihn nicht mit seinen Patschehändchen malträtiert, Ilkay ihn nicht unbedingt mit dem Knie Richtung Tor schaufeln will, oder Jamal und Leroy mit ihm nicht Flipper spielen wollen. Letzten Freitag, kurz vor der Sommermärchen 24 Generalprobe gegen die Jungs von der Akropolis, habe ich entschieden: Ich habe keine Lust auf Märchenstunde. Das 2006er Märchen war am Ende eine gekaufte Veranstaltung, bei der uns auch noch eingeredet wurde, wir wären Weltmeister geworden. Ich glaube nicht an einen Europameister Deutschland im Sommer 24, übrigens auch nicht an den Weihnachtsmann im Winter 24, oder gar den Osterhasen im Frühjahr 25. Märchen sind und bleiben Märchen und ich wollte am letzten Freitag ein märchenhaftes-, aber wirkliches Erlebnis genießen. Zumal die Sonne ausnahmsweise mal am Himmel stand.
Am Flughafen herrschte gähnende Leere.
Ich nahm mein Übergepäck auf den Rücken, niemand störte sich daran. Auf einem Misthaufen hisste ich meine Windfahne.
Nord-Nordwest mit circa 10 Kilometern pro Stunde. Die A-Leinen und Bremsen in beiden Händen, dazu den Gashebel in der linken Hand. Und dann: die Hände nach oben, drei Schritte nach vorne, den Schirm in die Höhe und Vollgas. Fühlt man sich mit 40 Kilo auf dem Rücken vermutlich wie Reiner Calmund zu seinen besten Zeiten, wird man mit der Unterstützung von 20 Pferdestärken in zwei Sekunden zu einem Carl Lewis im Startblock. Nach etwa 15 Metern ließ ich ihn lässig hinter mir und flog ihm davon. Während der Carl noch unten über die Bahn hetzte, konnte ich mich schon entspannt zurücklehnen.
Mit etwa einem Meter pro Sekunde
stieg ich in den Abendhimmel, nach zwei Minuten über die nahe Hochspannungsleitung und dann nach Osten, wo an diesem Tag noch ein paar Flieger/Fahrer keine Lust auf Sommermärchen 2.0 hatten. Ballonfahrer nutzten wie ich die Gunst der Stunde und ließen sich über den Rhein wehen.
Bei gut 400 Metern über Grund ließ ich mich mit wenig Gas über die Landschaft treiben, mal Richtung Bonn und Köln,
dann zurück zum Siebengebirge und nach ca. einer Stunde ganz langsam Richtung Heimat. Eine Stunde einfach nur über die Gegend schauen, immer ein bisschen konzentriert und unter Spannung, aber komplett im Genussmodus. Ich fliege mit meinem Motor grundsätzlich in den Abendstunden. Da schlafen Wind und Thermik ein, die Luft wird ruhig, und der Schirm fliegt ohne Korrekturen. Im Gebirge ist das anders. Da benötige ich Wind und Thermik, um mich in der Luft zu halten. Hier im Flachland sorgt der Motor für den nötigen Auftrieb.
Als die Dämmerung langsam Einzug hielt,
hieß es für mich und mein unbeleuchtetes Flugobjekt: Luftraum verlassen! Ich hatte vor Jahren in Kenia den Zoologen und Elefantenforscher Iain Douglas Hamilton getroffen. Der flog am Nachmittag regelmäßig mit seiner einmotorigen Maschine über die Savanne und vergaß dabei häufig die Zeit. Dann funkte er seine Gemahlin Oria an. Die raste mit dem Jeep daraufhin zur nahen Graspiste und stellte dort in Windeseile ein paar Öllampen auf. Sie war noch nicht runter von der Piste, da setzte der König der Lüfte schon zur Landung an. Meine Frau weigert sich seit vielen Jahren solche Liebesdienste zu verrichten. Daher endete mein Rundflug über die Savannen der Voreifel so früh, dass ich noch live im TV erfahren durfte, dass der Fliegenfänger Manuel Neuer ohne Wenn und Aber das deutsche Tor während der EM 24 hüten wird. Und auch während der EM 28 und….
Ist das nicht wunderbar: endlich wieder ein Sommermärchen. Gut, die Sonne fehlt, die AfD nervt und der Kanzler wehrt sich weiter erfolgreich, aus dem künstlichen Koma geholt zu werden. Aber der Ball, der läuft doch rund, oder? Zumindest, solange Manuel ihn nicht mit seinen Patschehändchen malträtiert, Ilkay ihn nicht unbedingt mit dem Knie Richtung Tor schaufeln will, oder Jamal und Leroy mit ihm nicht Flipper spielen wollen. Letzten Freitag, kurz vor der Sommermärchen 24 Generalprobe gegen die Jungs von der Akropolis, habe ich entschieden: Ich habe keine Lust auf Märchenstunde. Das 2006er Märchen war am Ende eine gekaufte Veranstaltung, bei der uns auch noch eingeredet wurde, wir wären Weltmeister geworden. Ich glaube nicht an einen Europameister Deutschland im Sommer 24, übrigens auch nicht an den Weihnachtsmann im Winter 24, oder gar den Osterhasen im Frühjahr 25. Märchen sind und bleiben Märchen und ich wollte am letzten Freitag ein märchenhaftes-, aber wirkliches Erlebnis genießen. Zumal die Sonne ausnahmsweise mal am Himmel stand.
Am Flughafen herrschte gähnende Leere.
Ich nahm mein Übergepäck auf den Rücken, niemand störte sich daran. Auf einem Misthaufen hisste ich meine Windfahne.
Nord-Nordwest mit circa 10 Kilometern pro Stunde. Die A-Leinen und Bremsen in beiden Händen, dazu den Gashebel in der linken Hand. Und dann: die Hände nach oben, drei Schritte nach vorne, den Schirm in die Höhe und Vollgas. Fühlt man sich mit 40 Kilo auf dem Rücken vermutlich wie Reiner Calmund zu seinen besten Zeiten, wird man mit der Unterstützung von 20 Pferdestärken in zwei Sekunden zu einem Carl Lewis im Startblock. Nach etwa 15 Metern ließ ich ihn lässig hinter mir und flog ihm davon. Während der Carl noch unten über die Bahn hetzte, konnte ich mich schon entspannt zurücklehnen.
Mit etwa einem Meter pro Sekunde
stieg ich in den Abendhimmel, nach zwei Minuten über die nahe Hochspannungsleitung und dann nach Osten, wo an diesem Tag noch ein paar Flieger/Fahrer keine Lust auf Sommermärchen 2.0 hatten. Ballonfahrer nutzten wie ich die Gunst der Stunde und ließen sich über den Rhein wehen.
Bei gut 400 Metern über Grund ließ ich mich mit wenig Gas über die Landschaft treiben, mal Richtung Bonn und Köln,
dann zurück zum Siebengebirge und nach ca. einer Stunde ganz langsam Richtung Heimat. Eine Stunde einfach nur über die Gegend schauen, immer ein bisschen konzentriert und unter Spannung, aber komplett im Genussmodus. Ich fliege mit meinem Motor grundsätzlich in den Abendstunden. Da schlafen Wind und Thermik ein, die Luft wird ruhig, und der Schirm fliegt ohne Korrekturen. Im Gebirge ist das anders. Da benötige ich Wind und Thermik, um mich in der Luft zu halten. Hier im Flachland sorgt der Motor für den nötigen Auftrieb.
Als die Dämmerung langsam Einzug hielt,
hieß es für mich und mein unbeleuchtetes Flugobjekt: Luftraum verlassen! Ich hatte vor Jahren in Kenia den Zoologen und Elefantenforscher Iain Douglas Hamilton getroffen. Der flog am Nachmittag regelmäßig mit seiner einmotorigen Maschine über die Savanne und vergaß dabei häufig die Zeit. Dann funkte er seine Gemahlin Oria an. Die raste mit dem Jeep daraufhin zur nahen Graspiste und stellte dort in Windeseile ein paar Öllampen auf. Sie war noch nicht runter von der Piste, da setzte der König der Lüfte schon zur Landung an. Meine Frau weigert sich seit vielen Jahren solche Liebesdienste zu verrichten. Daher endete mein Rundflug über die Savannen der Voreifel so früh, dass ich noch live im TV erfahren durfte, dass der Fliegenfänger Manuel Neuer ohne Wenn und Aber das deutsche Tor während der EM 24 hüten wird. Und auch während der EM 28 und….
Noch mehr zum Thema Fliegen gefällig?
Faszination Fliegen
Oder meinen letzten Eintrag noch nicht gelesen?
Indien pur mit Dieter Nuhr
Indien pur mit Dieter Nuhr – 2 –
Hier kann man sehr gut das Fliegen lernen:
https://www.skyclub-austria.at/
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