Am 11. Dezember wird der Internationale Tag der Berge gefeiert.
Ein Festtag für mich, denn ich mag Berge sehr!
Ein Berg ist per Definition eine Landform. Berge entstehen, wenn sich zwei Platten der Erdkruste gegeneinander schieben, oder als Folge eines Vulkanausbruchs. Viele Berge bilden ein Gebirge. Den höchsten Punkt eines Berges nennen wir Gipfel. Wobei es auch Nebengipfel, Vorgipfel und Plateaugipfel gibt. Alles so weit klar, aber wann sprechen wir tatsächlich bei einer Landform von einem Berg – oder sogar von einem unabhängigen Berg?
Das machen wir, wenn die Landform eine topografische Erhebung von mindestens 300 Metern aufweist, also 300 Meter über seine Umgebung hinausragt.
Unser Planet ist angeblich mit 1.187.049 benannten und relativ erforschten Bergen gesegnet.
Dazu kommen über hunderttausend Berge, die noch völlig namenlos sind. Und wenn wir, wie einige Klettervereine fordern, die Mindesterhebung für einen Berge von 300 Metern auf 500 Meter anheben, dann gäbe es auf der Welt immer noch über zwanzigtausend namenlose Berge.
Und dann wäre mein heimatliches Siebengebirge überhaupt kein Gebirge und der Petersberg auch kein Berg, sondern maximal eine Erhebung.
Ich persönlich liebe Berge. Und ich habe ganz sicher irgendwo auf der Welt auch schon namenlose Berge bestaunt. Aber meine absoluten Lieblingsberge haben alle einen Namen:
Hier meine 10 schönsten Berge unserer Erde:
Nr. 10 – der Pico del Teide (3715 m) – Spanien
Der Pico del Teide auf der Kanareninsel Teneriffa wurde schon 1582 vom Briten Sir Edmund Scory erstbestiegen. Der höchste Berg Spaniens wirkt nur aus der Entfernung imposant. Ich fand seinen Schatten kurz nach Sonnenaufgang am schönsten. Der Teide ist übrigens der dritthöchste aktive Inselvulkan der Welt. Wer wie ich zum Sonnenaufgang auf seinem Gipfel stehen möchte, findet nützliche Hinweise zur Tour auf meinem Blogeintrag:
Der Großvenediger wurde 1841 erstmals bestiegen. 24 Männer erreichten am 3. September 1841 den Gipfel von Norden aus. 16 weitere Expeditionsteilnehmer gaben die Besteigung wegen Müdigkeit auf. Ich habe den Venediger schon öfter bestiegen, in meiner Jugend auch einmal in Gummistiefeln. Dafür gabs beim örtlichen Bergführer später zurecht eine ordentliche Abreibung.
Nr. 8 – der Hunza Peak (6270 m) – Pakistan
Auf den Gipfel des Hunza Peak setzten erst im Jahre 1991 die ersten Menschen ihre Bergstiefel, Briten waren es. Der Nebengipfel heißt Bublimotin oder auch Ladyfinger Peak. Der Hunza Peak liegt im Karakorum Gebirge und lässt sich von Karimabad herrlich anschauen. Das habe ich auf meinen Reisen dorthin oft gemacht und dabei kiloweise getrocknete Aprikosen verspeist. Denn rund um Karimabad im Hunzatal gibt es die schmackhaftesten Aprikosen der Welt.
Nr. 7 – der Machapuchare (6997 m) – Nepal
Der Machapuchare, auch Fischschwanz genannt, gilt als Sitz von Buddha Amitabha und ist somit heilig. Er darf offiziell nicht bestiegen werden. An dieses Verbot hat sich der Neuseeländer Bill Denz vermutlich 1983 nicht gehalten und den Gipfel bestiegen. Buddha hat ihn bestraft, denn im selben Jahren verunglückte Denz am Makalu tödlich. Der Fischschwanz gilt zwar eher als kleiner Himalaya-Berg, dafür zurecht als besonders schöner.
Nr. 6 – die Drei Zinnen (2999 m) – Italien
Es gibt Menschen, die klettern die Nordwand der Großen Zinne (Bildmitte) in einer dreiviertel Stunde hinauf. Andere bezwingen an einem Tag alle drei Nordwände. Und dann gibt es Menschen wie mich, die wandern einfach nur drumherum. 1869 wurde die Große Zinne übrigens erstmalig bestiegen.
Nr. 5 – der Großglockner (3798 m) – Österreich
Es war ein Hochsommer Anfang der Sechziger Jahre und ich stand in kurzer Lederhose zu Füßen des Großglockners, des höchsten Berges Österreichs. Und dann sah ich auch noch diesen damals noch 8 Kilometer langen gewaltigen Gletscherstrom der Pasterze. Seitdem brauchen meine Augen und Beine in sehr regelmäßigen Abständen Berglandschaften.
Nr. 4 – die Torres del Paine (3050 m) – Chile
Die Torres del Paine – „Türme des blauen Himmels“- hätte ich mir gerne stundenlang angeschaut. Von Puerto Natales war ich gut 80 Kilometer in den Nationalpark Torres del Paine gefahren, um dort den Cerro Paine Grande zu bestaunen. Leider bläst in Patagonien, im Süden Chiles oftmals ein derart ätzender Wind, dass ich mich nach wenigen Minuten wieder in meinen Pickup verzogen habe. Wie muss der Sturm erst dort oben in der Gipfelregion toben – einfach unfassbar, dort oben herumzuturnen.
Nr. 3 – der Mount Everest (8848 m) – Nepal
Ähnliches gilt für den höchsten Berg der Welt. Am 29. Mai 1953 gaben sich Sir Edmund Hillary und Tenzing Norgay auf dem Gipfel die Hand. Ich schaffte es am 22. November 1975 nur bis zum Basislager. Von dort ist mir am 29. Mai 2018, also genau 65 Jahre nach der Erstbesteigung des Mount Everest, immerhin ein Marathonlauf gelungen. Mit Start am Base Camp (5364 m) und Ziel im größten Sherpadorf Namche Bazar.
Der Mount Everest wurde 1856 nach dem britischen Landvermesser George Everest benannt (vorher hieß er Peak b). Die Nepalesen nennen ihn Sagarmatha – Stirn des Himmels – die Tibeter Qomolangma – Mutter des Universums und die Deutschen nannten ihn bis 1903 Gauri Sankar.
Der deutsche Pionier Hermann von Schlaginweit hatte 1855 von Kathmandu aus Richtung Osten geschaut. Da stand sehr präsent der 7145 Meter hohe Gaurishankar. Den machte Schlaginweit, auch wegen seines schönen Namens, zum höchsten Berg der Welt und ließ ihn auch in deutsche Schulatlanten genauso eintragen. 1903 dann gaben die Deutschen ihren peinlichen Fehler zu. Der Gaurishankar ist ein kleiner Siebentausender und er steht etwa 60 Kilometer vom Everest entfernt.
Nr. 2– der Tupopdan (6125 m) – Pakistan
Der Tupopdan liegt im nördlichen Karakorum und wird auch Passu Kathedrale genannt (Passu heißt die kleine Ortschaft in der Nähe). Erst im Jahre 1987 standen Menschen auf dem Gipfel der Kathedrale. Ich habe vor Jahren dort beim kleinen Ort Gulmit übernachtet und konnte mich spätabends nicht sattsehen an diesem atemberaubenden Bergpanorama.
Nr. 1 – die Ama Dablam (6814 m) – Nepal
Die Ama Dablam – das Matterhorn Nepals – sah ich 1975 zum ersten Mal vom Kloster Thyangboche aus. Da war „mein schönster Berg der Welt“ erst ein Mal bestiegen worden, und zwar von Bergsteigern einer von Edmund Hillary geleiteten Expedition. Das geschah ohne Erlaubnis der nepalesischen Regierung, die Hillary eine sofortige Strafzahlung aufbrummte.
1980 stieg der Neuseeländer Rob Hall im Alter von 19 Jahren über den Nordgrat zum Gipfel. Rob Hall kam1996 am Everest ums Leben. Diese Tragödie wurde durch das Buch In eisigen Höhen von Jon Krakauer weltbekannt. Weniger bekannt ist, dass am 11 November 2017 ein von Red Bull gesponserte russischer Basejumper mit seinem Wingsuit vom Gipfel startete und tödlich gegen eine Felswand prallte. Tragisch, aber leider auch alltäglich. Wenn die Risikobereitschaft auf der Jagd nach dem nächsten Abenteuer immer weiter nach oben geschraubt wird, die ultimative Herausforderung und der totale Adrenalikick über allem stehen und Sponsoren von außen den Druck auf den Sportler noch zusätzlich erhöhen, steigt die Zahl der Toten am Berg unweigerlich. Extremsportler können noch so erfahren und professionell sein. Einer plötzlichen Windböe, einem Steinschlag, einer Eislawine haben auch sie nichts entgegenzusetzen.
Am 11. Dezember wird der Internationale Tag der Berge gefeiert.
Ein Festtag für mich, denn ich mag Berge sehr!
Ein Berg ist per Definition eine Landform. Berge entstehen, wenn sich zwei Platten der Erdkruste gegeneinander schieben, oder als Folge eines Vulkanausbruchs. Viele Berge bilden ein Gebirge. Den höchsten Punkt eines Berges nennen wir Gipfel. Wobei es auch Nebengipfel, Vorgipfel und Plateaugipfel gibt. Alles so weit klar, aber wann sprechen wir tatsächlich bei einer Landform von einem Berg – oder sogar von einem unabhängigen Berg?
Das machen wir, wenn die Landform eine topografische Erhebung von mindestens 300 Metern aufweist, also 300 Meter über seine Umgebung hinausragt.
Unser Planet ist angeblich mit 1.187.049 benannten und relativ erforschten Bergen gesegnet.
Dazu kommen über hunderttausend Berge, die noch völlig namenlos sind. Und wenn wir, wie einige Klettervereine fordern, die Mindesterhebung für einen Berge von 300 Metern auf 500 Meter anheben, dann gäbe es auf der Welt immer noch über zwanzigtausend namenlose Berge.
Und dann wäre mein heimatliches Siebengebirge überhaupt kein Gebirge und der Petersberg auch kein Berg, sondern maximal eine Erhebung.
Ich persönlich liebe Berge. Und ich habe ganz sicher irgendwo auf der Welt auch schon namenlose Berge bestaunt. Aber meine absoluten Lieblingsberge haben alle einen Namen:
Hier meine 10 schönsten Berge unserer Erde:
Nr. 10 – der Pico del Teide (3715 m) – Spanien
Der Pico del Teide auf der Kanareninsel Teneriffa wurde schon 1582 vom Briten Sir Edmund Scory erstbestiegen. Der höchste Berg Spaniens wirkt nur aus der Entfernung imposant. Ich fand seinen Schatten kurz nach Sonnenaufgang am schönsten. Der Teide ist übrigens der dritthöchste aktive Inselvulkan der Welt. Wer wie ich zum Sonnenaufgang auf seinem Gipfel stehen möchte, findet nützliche Hinweise zur Tour auf meinem Blogeintrag:
Besteigung des Teide
Nr. 9 – der Großvenediger (3657 m) – Österreich
Der Großvenediger wurde 1841 erstmals bestiegen. 24 Männer erreichten am 3. September 1841 den Gipfel von Norden aus. 16 weitere Expeditionsteilnehmer gaben die Besteigung wegen Müdigkeit auf. Ich habe den Venediger schon öfter bestiegen, in meiner Jugend auch einmal in Gummistiefeln. Dafür gabs beim örtlichen Bergführer später zurecht eine ordentliche Abreibung.
Nr. 8 – der Hunza Peak (6270 m) – Pakistan
Auf den Gipfel des Hunza Peak setzten erst im Jahre 1991 die ersten Menschen ihre Bergstiefel, Briten waren es. Der Nebengipfel heißt Bublimotin oder auch Ladyfinger Peak. Der Hunza Peak liegt im Karakorum Gebirge und lässt sich von Karimabad herrlich anschauen. Das habe ich auf meinen Reisen dorthin oft gemacht und dabei kiloweise getrocknete Aprikosen verspeist. Denn rund um Karimabad im Hunzatal gibt es die schmackhaftesten Aprikosen der Welt.
Nr. 7 – der Machapuchare (6997 m) – Nepal
Der Machapuchare, auch Fischschwanz genannt, gilt als Sitz von Buddha Amitabha und ist somit heilig. Er darf offiziell nicht bestiegen werden. An dieses Verbot hat sich der Neuseeländer Bill Denz vermutlich 1983 nicht gehalten und den Gipfel bestiegen. Buddha hat ihn bestraft, denn im selben Jahren verunglückte Denz am Makalu tödlich. Der Fischschwanz gilt zwar eher als kleiner Himalaya-Berg, dafür zurecht als besonders schöner.
Nr. 6 – die Drei Zinnen (2999 m) – Italien
Es gibt Menschen, die klettern die Nordwand der Großen Zinne (Bildmitte) in einer dreiviertel Stunde hinauf. Andere bezwingen an einem Tag alle drei Nordwände. Und dann gibt es Menschen wie mich, die wandern einfach nur drumherum. 1869 wurde die Große Zinne übrigens erstmalig bestiegen.
Nr. 5 – der Großglockner (3798 m) – Österreich
Es war ein Hochsommer Anfang der Sechziger Jahre und ich stand in kurzer Lederhose zu Füßen des Großglockners, des höchsten Berges Österreichs. Und dann sah ich auch noch diesen damals noch 8 Kilometer langen gewaltigen Gletscherstrom der Pasterze. Seitdem brauchen meine Augen und Beine in sehr regelmäßigen Abständen Berglandschaften.
Nr. 4 – die Torres del Paine (3050 m) – Chile
Die Torres del Paine – „Türme des blauen Himmels“- hätte ich mir gerne stundenlang angeschaut. Von Puerto Natales war ich gut 80 Kilometer in den Nationalpark Torres del Paine gefahren, um dort den Cerro Paine Grande zu bestaunen. Leider bläst in Patagonien, im Süden Chiles oftmals ein derart ätzender Wind, dass ich mich nach wenigen Minuten wieder in meinen Pickup verzogen habe. Wie muss der Sturm erst dort oben in der Gipfelregion toben – einfach unfassbar, dort oben herumzuturnen.
Nr. 3 – der Mount Everest (8848 m) – Nepal
Ähnliches gilt für den höchsten Berg der Welt. Am 29. Mai 1953 gaben sich Sir Edmund Hillary und Tenzing Norgay auf dem Gipfel die Hand. Ich schaffte es am 22. November 1975 nur bis zum Basislager. Von dort ist mir am 29. Mai 2018, also genau 65 Jahre nach der Erstbesteigung des Mount Everest, immerhin ein Marathonlauf gelungen. Mit Start am Base Camp (5364 m) und Ziel im größten Sherpadorf Namche Bazar.
Interner Link:
Marathon am Everest:
Der Mount Everest wurde 1856 nach dem britischen Landvermesser George Everest benannt (vorher hieß er Peak b). Die Nepalesen nennen ihn Sagarmatha – Stirn des Himmels – die Tibeter Qomolangma – Mutter des Universums und die Deutschen nannten ihn bis 1903 Gauri Sankar.
Der deutsche Pionier Hermann von Schlaginweit hatte 1855 von Kathmandu aus Richtung Osten geschaut. Da stand sehr präsent der 7145 Meter hohe Gaurishankar. Den machte Schlaginweit, auch wegen seines schönen Namens, zum höchsten Berg der Welt und ließ ihn auch in deutsche Schulatlanten genauso eintragen. 1903 dann gaben die Deutschen ihren peinlichen Fehler zu. Der Gaurishankar ist ein kleiner Siebentausender und er steht etwa 60 Kilometer vom Everest entfernt.
Nr. 2– der Tupopdan (6125 m) – Pakistan
Der Tupopdan liegt im nördlichen Karakorum und wird auch Passu Kathedrale genannt (Passu heißt die kleine Ortschaft in der Nähe). Erst im Jahre 1987 standen Menschen auf dem Gipfel der Kathedrale. Ich habe vor Jahren dort beim kleinen Ort Gulmit übernachtet und konnte mich spätabends nicht sattsehen an diesem atemberaubenden Bergpanorama.
Nr. 1 – die Ama Dablam (6814 m) – Nepal
Die Ama Dablam – das Matterhorn Nepals – sah ich 1975 zum ersten Mal vom Kloster Thyangboche aus. Da war „mein schönster Berg der Welt“ erst ein Mal bestiegen worden, und zwar von Bergsteigern einer von Edmund Hillary geleiteten Expedition. Das geschah ohne Erlaubnis der nepalesischen Regierung, die Hillary eine sofortige Strafzahlung aufbrummte.
1980 stieg der Neuseeländer Rob Hall im Alter von 19 Jahren über den Nordgrat zum Gipfel. Rob Hall kam1996 am Everest ums Leben. Diese Tragödie wurde durch das Buch In eisigen Höhen von Jon Krakauer weltbekannt. Weniger bekannt ist, dass am 11 November 2017 ein von Red Bull gesponserte russischer Basejumper mit seinem Wingsuit vom Gipfel startete und tödlich gegen eine Felswand prallte. Tragisch, aber leider auch alltäglich. Wenn die Risikobereitschaft auf der Jagd nach dem nächsten Abenteuer immer weiter nach oben geschraubt wird, die ultimative Herausforderung und der totale Adrenalikick über allem stehen und Sponsoren von außen den Druck auf den Sportler noch zusätzlich erhöhen, steigt die Zahl der Toten am Berg unweigerlich. Extremsportler können noch so erfahren und professionell sein. Einer plötzlichen Windböe, einem Steinschlag, einer Eislawine haben auch sie nichts entgegenzusetzen.
Mehr Infos zum Thema: unbekannte Berge
https://peakvisor.com/de/news/unnamed-mountains.html
Hier ein interner Link (individuelle Besteigung des Teide):
Besteigung des Teide
Fotos:
Großglockner/Anton Steiner – Großvenediger/Siggi Hatzer – Hunza Peak/Haroon Pirzada
Comments (3)
Vielen Dank! Tolle Berg-Einblicke!!!
👍👍👍
Großartig, deine Hitliste der 10 schönsten Berge, lieber Mikka, danke fürs Teilen!