Kurz mal nach Lienz

5000 Römer können nicht irren.

In Lienz haben schon „Kaiser Claudius and Friends“ im 1. Jh. n. Chr. das Panorama und milde Wetter am Zusammenfluss der beiden Alpenflüsse Isel und Drau genossen. Und hätten nicht die barbarischen Slawen im 6. Jh. n. Chr. dem süßen Treiben ein jähes Ende bereitet, tja was wäre dann…

Kurz mal nach Lienz ist zugegebenermaßen etwas relativ. von Bonn nach Lienz sind es z.B. knapp achthundert Kilometer.

Badehäuser im alten Aguntum/Lienz
Die römische Wellness Oase heute

Zum Thema sonniges Wetter in den Alpen: In Lienz – südlich des Alpenhauptkamms – scheint die Sonne jährlich 300 Stunden mehr als in Freiburg, der sonnigsten Stadt Deutschlands. Ein Argument, oder?

Wer einmal den Weg in die Hauptstadt Osttirols gefunden hat, wird schnell erkennen. Lienz (knapp 12.000 Einw.) hat alles, was eine mittelgroße, österreichische Kleinstadt so braucht:

Ausblick auf Lienz
Lienz – von den Almen des Zettersfeld aus fotofrafiert

Eine Burg, einen Golfplatz, ein Grandhotel, einen McDonald’s und eine korrekte Anzahl an Schnitzel- und Kaiserschmarrn Stationen.  Soweit so gut!

Was aber macht Lienz so besonders:

Die Lage. Lienz liegt super zentral. In 40 Minuten bist du von hier in Heiligenblut am Großglockner, in 1,5 Stunden in Slovenien, in zwei Stunden in Bozen und in drei Stunden in Venedig. Südtirol (Pustertal) liegt direkt vor der Tür, genauso wie die Lienzer Dolomiten und die Schobergruppe mit ihren über 40 Dreitausendern. Die Umgebung von Lienz ist damit ein absolutes Outdoor-Paradies. Ich bereise Osttirol seit meiner Kindheit und entdecke in jedem Jahr neue, kleine Paradiese.

Lienz besitzt (siehe oben) dank seiner südlichen Lage ein tolles Klima mit sehr stabilen Wetterlagen. Bis weit in den Oktober und sogar November kann man in der Region häufig ausgedehnte Höhenwanderungen unternehmen.

Lienzer Dolomiten
Die Lienzer Dolomiten am Beginn des Pustertals

Jetzt ein paar konkrete Tipps von mir:

Römische Ausgrabung:

Römische Anlage Aguntum bei Lienz
Aguntum

Mit Aguntum kann Lienz als einzige Tiroler Stadt auf eine römische Siedlung verweisen. Vor 2000 Jahren entspannten hier Römer und Römerinnen in einer beheizten Therme und schlürften dazu Austern. Die Ausgrabungsstätten werden zwar von einer Bundesstraße durchschnitten, sind trotzdem einen Besuch wert Wenn der Berg mal nicht ruft, wegen Wetter oder Muskelkater, kannst du hier durch die Anlage streifen, bekommst gute Informationen und kannst in der Tat sehr konkret dabei zuschauen, wie gebuddelt, gegraben und geforscht wird. Von einem Aussichtsturm gibt’s den passenden Ausblick.

Römische Anlage Aguntum
Handwerkerin im ehemaligen Handwerkerviertel

Wohnen am Tristacher See:

Komfortabel im Seehotel oder sportlich auf dem Campingplatz mit dem angeschlossenen Seebad.

Parkhotel Tristacher See
Parkhotel am Tristacher See

Frischer Fisch im Tristacher See
Hier fliegt einem nicht die gebratene Taube ins Maul, aber der frische Fisch schwimmt geradewegs dorthin.

Der Link zum Hotel:

https://www.parkhotel-tristachersee.at/

Campingplatz am Tristacher See
Campingplatz

Der Campingplatz eignet sich für Sportler und Familien ganz besonders. Er bietet keine große Infrastruktur, dafür liegen hier alle möglichen Sportaktionen direkt vor der Zeltwand. Und für Kinder ist das Strandbad ganz sicher ein gnadenlos gutes Argument.

Der passende Link:

https://www.campingtirol.com/00_startseite/index.htm

Strandbad Tristacher See
Strandbad am Tristacher See

Vom See aus kann man auf kleinen Wanderungen u.a. das Naturdenkmal „Alter See“ erkunden. Es liegt an der Tristacher Seewand und ist das Quellgebiet des Tristacher Sees. Rundherum führt ein botanischer Weg mit Schautafeln, wunderbarer Aussicht und viel Natur, der zu einem kurzen Spaziergang durch ein einzigartiges Biotop einlädt.

Oder direkt via Dolomitenhütte (Auffahrt mit PKW möglich) die Lienzer Dolomiten erobern. Mehr Infos dazu gibt es auch auf meinem Blogeintrag:

Wandern nach dem Motto „einsam aber schneller“

Karlsbader Hütte in den Lienzer Dolomiten
Ab hier wirds „ernster“ – Karlsbader Hütte

Auf dem Weg rechter Hand ist es einen Katzensprung auf den Rauchkofel, dessen Nordwand senkrecht zum See abfällt und der einen perfekten Ausblick auf Lienz bietet.

Wandern am Zettersfeld:

Per Gondel und Sessellift geht es sehr bequem bis zum Steinermandl (2216 m).

Steinermandl
Dieter am Kreuz / Steinermandl

Von hier gemütlich durch die Almwiesen zurück zur Gondelstation wandern, oder Richtung Neualplseen (Schobergruppe) losmarschieren. Die kleinen Seen erreicht man in gut 1 Stunde. Hier war leider wegen Nebel und zu viel Schnee in diesem Juli Schluss für mich.

Neualplseen in der Schobergruppe
Neualplseen am 4.7.21

In 1,5, weiteren Stunden geht’s bei besseren Bedingungen weiter bis zum Schleinitz Gipfel auf 2905 Metern Meereshöhe.

Weitere schöne Touren findest du auf der hier genannten Lienzer Bergbahnen Seite und bei „Bergwelten“.

https://www.bergwelten.com/l/h/gmr/schobergruppe

https://www.lienzer-bergbahnen.at/de/osttirol-wandern/

Z.B. die Wanderung zum Bösen Weibele. Eine wunderbare Panoramawanderung führt über die Hochsteinhütte (Auffahrt mit PKW möglich, oder Teilauffahrt mit Gondel und Sessellift) bis auf den leichten Gipfel in gut 2500 Metern Meereshöhe. Der Berg führt diesen leicht frauenfeindlichen Namen vermutlich, weil sich um seinen Gipfel herum immer die ersten Gewitterwolken der Region ausbilden.

Kanufahren, Kajakfahren, Rafting, Paragleiten und Radeln, z.B. auf dem Drauradweg.

Neben den Klassikern wie Wandern, Klettern und Skisport jeglicher Art (im Winter) besonders erwähnenswert: Wassersport (auf der Isel),Tandemfliegen (am Zettersfeld und Hochstein) und Radeln entlang der Isel oder Drau.

Du kannst in gut einer Stunde von Lienz mit dem Zug nach Toblach im Pustertal fahren und dann gut fünfzig Kilometer stetig bergab die Drau entlangradeln. Hier der passende Link:

https://www.osttirol.com/entdecken-und-erleben/sommer/radsport/radwege/drauradweg/

Zwischen Prägraten im Virgental und Lienz bietet die Isel perfekte Vorausssetzungen für die o.g. Wassersportarten. Hier die entsprechende Seite für weitere gute Infos:

http://resc.deskline.net/documents/1/OTT/12ee0f74-9535-4ca3-ba62-e512c3fa42c1/Wildwasser.pdf

Und der Link für einen Tandemflug. Ich kenne die „Kollegen“. Sie verstehen ihr Handwerk! Ich mag das Fliegen in Lienz, weil die Startplätze nicht überlaufen sind, die Landewiesen riesige Ausmaße aufweisen und die Höhenunterschiede (ca. 1500 Meter) auch bei wenig Thermik lange Genussflüge zulassen.

www.gleitschirm-tandemflug.com

Tristacher See morgens um sieben

Und wer regelmäßig ein paar Bahnen im Tristacher See zieht, wird erkennen: Die Römer hatten recht. In und um Lienz kann man es sehr gut aushalten. Ich halte hier gerade den 9. Tag aus und ich könnte und werde es noch länger schaffen!

Ich - Mikka Ich war schon immer eher Läufer und nicht Rädchen-Fahrer. Wir wohnten am Hang, ein unbefestigter Feldweg führte zu unserem Haus. Wir haben unsere Räder immer mehr geschoben als gefahren. Später verdiente ich mein Geld als Bademeister und Fensterputzer, da war ich auch viel zu Fuß unterwegs, ja und dann habe ich mit dem Marathon laufen angefangen. Und mit dem Bergwandern, ich war auch Reiseleiter im Himalaya. Als das Heruntergehen meinen Knien nicht mehr gefiel, hab ich das Paragleiten gelernt. Soviel zu meiner Sportkarriere. Beruflich lief es auch nicht so glatt. Als Junge wollte ich die Wetterstation auf der Zugspitze übernehmen. Es hat dann nur zum Wetterfrosch ohne Ausbildung gereicht. Lehrer konnte ich auch nicht werden, da hatte ich zwar eine Ausbildung, aber das Land NRW keine Jobs. Also wurde ich eben Reiseleiter, Reisereferent, Reiseverkäufer, Reiseredakteur und Reisejournalist. Ich bin ein bisschen herumgekommen. Habe Reisefilme gedreht, Reiseartikel und zwei Reisebücher geschrieben. Ich habe vor und hinter der Kamera gestanden, den Mount Everest fast bestiegen und die Sahara quasi durchquert. Ich bin viele Berge hochgelaufen und heruntergeflogen und ich bin seit 65 Jahren Gladbach Fan. Ich wurde in Mönchengladbach geboren.

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