1978/79 – Abenteuer im Orient: spannend, gefährlich, unbekannt und brisant ob der politischen Lage im Iran. Unser Unfall bei Teheran und seine Folgen.
5000 Kilometer Landstraße lagen hinter uns und etwa die gleiche Anzahl von Kilometern wartete noch. Wir waren auf dem Weg von Bonn nach Kaschmir und weiter in den Himalaya. Wir schrieben das Jahr 1978, es war November und der Schah von Persien (Mohammed Reza Pahlevi) stand kurz vor seinem Rauswurf. Nach Wüste, Staub, Kälte und nervtötenden Autopannen freuten wir uns auf ein Bad im Kaspischen Meer. Astrid fummelte am Kassettenrekorder, ich hatte das Steuer in einer Hand und schaute auf das lange, schwarze Band vor uns, schnurgerade und flimmernd in der schrägen Nachmittagssonne.
Und dann sah ich ihn, aus dem linken Augenwinkel.
Einen Jungen, im Straßengraben hockend und in der nächsten Sekunde auf unser Auto zuspringend. Ich stand augenblicklich auf der Bremse. Mit quietschenden Reifen kamen wir zum Stehen und hörte gleichzeitig den Aufprall des Jungen an der vorderen, linken Autokante.
Wir sprangen aus unserem VW Bus und beugten uns über den kleinen, hageren Burschen, der vielleicht 8 oder 9 Jahre alt war. Er lag still neben dem Wagen. Wir sahen kein Blut, auch keine verrenkten Knochen bei ihm. Wir packten den Kleinen vorsichtig und legten ihn auf unsere Matratze im Bus, mittlerweile schrie er wie am Spieß. Vor Schmerzen, aus Angst vor uns, wir wussten es nicht. Überall am Straßenrand tauchten Frauen und Kinder auf und schrien ebenfalls aus Leibeskräften. In dem Moment erschien ein junger Mann am Straßenrand. Wir riefen ihm zu, ob er den Weg zum nächsten Krankenhaus wisse und ließen ihn kurzerhand mit einsteigen. Er sprach wenige Brocken Englisch, hatte aber offensichtlich den Ernst der Lage erkannt und erschien uns hilfsbereit. Nach kaum zwanzig Minuten dirigierte er uns vor ein kleines, aber sehr sauber aussehendes Krankenhaus am Rande der nächsten Ortschaft (Toghan). Wir dankten dem Mann, gaben ihm etwas Geld für seinen Hilfsdienst. Den Jungen trug ich auf den Armen zum Eingang und erklärte der herbeieilenden Krankenschwester, dass ich ihn angefahren hätte und dass sie ihn bitte untersuchen sollten. Astrid und ich setzten uns in die Eingangshalle und harrten der Dinge.
Erst jetzt kamen wir ein wenig zu Atem und realisierten, was im Moment für uns auf dem Spiel stand: Unsere komplette Reise, wenn nicht noch mehr.
Nach einer gefühlten Ewigkeit erschien ein Arzt, der uns in gutem Englisch mitteilte, dass der Junge ziemlich unversehrt sei und maximal eine leichte Gehirnerschütterung davongetragen habe. Wir erklärten ihm, dass wir für die Untersuchung und eventuell nötige Medikamente des Jungen natürlich bezahlen würden. Kurz vor Ende unseres Gesprächs flogen die Flügeltüren zur Eingangshalle auf und eine schreiende und zeternde Meute aus Frauen, Kindern und Männern stürzte sich auf uns. Wir verstanden absolut nichts, nur so viel wurde klar:
Unser Unfall hatte sich herumgesprochen und wir waren die Übeltäter! Abenteuer im Orient eben!
Kurz bevor die Meute uns lynchen konnte, erschienen mehrere Soldaten einer nahen Kaserne, die brüllend für Ruhe sorgten und uns befahlen, ihnen augenblicklich in unserem Bus zur Kaserne zu folgen. Der Arzt wurde von niemandem weiter befragt. In der Kaserne schubsten sie uns in einen unmöblierten Raum, man nahm uns die Pässe ab und ließ uns allein. Kommuniziert wurde nicht, wir sprachen kein Persisch, die Soldaten – allesamt smarte Typen in gut sitzenden Uniformen – wenig Englisch. Der Unfall war am späten Mittag passiert, inzwischen dämmerte es und wir hatten nicht die geringste Ahnung, wie es weitergehen würde, unser Abenteuer im Orient. Wir wussten nur eines: Ohne Pässe waren wir jeglichen Situationen hilflos ausgeliefert. Während mir vor Sorgen schlecht war, fühlte Astrid einen ziemlichen Hunger kommen. In der Armeestation konnte niemand wissen: Wenn meine Freundin Hunger bekam, wurde aus ihr in Minutenschnelle eine Furie (das ist heute unwesentlich anders). Sie hämmerte mit ihren Fäusten – ohne Rücksicht auf Verluste – gegen die verschlossene Holztür und brüllte:
„I am hungry.“
Was immer auf der anderen Seite der Tür verstanden wurde, in jedem Fall wurde Astrids „Organ“ als gefährlich eingestuft.
Die Tür ging auf und die blonde Frau wurde von sechs Augen fragend bis ängstlich angeschaut. Astrids Handbewegung zum Mund war dann so zielgerichtet, dass die Tür wieder ins Schloss fiel, um sich 10 Minuten später erneut zu öffnen, mit der Ansage eines Soldaten: „Food ready!“ Wir wurden in eine Art Schreibstube vorgelassen, in der auch der Dienstälteste saß. Wir nannten ihn „General“, ob seiner imposanten Erscheinung und der vielen Dienstgradabzeichen und Orden an seiner Uniform. Zwei Teller mit fettigem Huhn in noch fettigerer Brühe standen zum Verzehr bereit – Astrid hat „zugeschlagen,“
ich habe mir den brüchigen Vogel reingewürgt. Sieben Soldaten schauten uns zu, plus General. Geredet wurde weiterhin fast nicht. Gestärkt und wieder besser gelaunt setzte Astrid zu ihrem nächsten Coup an.
Leben in der Militär-Kaserne
Ein Backgammon-Spiel lag aufgeklappt auf einem kleinen Klapptisch. Astrid sah das Spiel, sah dem General ganz tief in seine dunklen Augen und fragte ihn: „you play?“ Und wie! Augenblicke später sortierten die beiden die Steine und waren fortan nicht mehr von dieser Welt.
Während Astrid den General systematisch in die Knie zwang, hatte ich das Fußvolk an der Backe.
Eine große Weltkarte an der Stubenwand lieferte mir das passende Anschauungsmaterial für eine kleine Geographiestunde (ich studierte zu dieser Zeit passenderweise Geographie – wenn ich nicht gerade unterwegs war):
Die Aufgabe für die Adjutanten: Die passenden Hauptstädte den entsprechenden Ländern zuordnen. Es wurde viel geraten und wenig gewusst, aber ich konnte den Fachmann raushängen lassen und Astrid die Fachfrau.
Beim Stand von 6:2 für Astrid gab der Chef auf.
Wir wünschten eine Gute Nacht, wir durften in unserem Bus im Innenhof der Kaserne schlafen. Ich hatte vorher dem General versucht verständlich zu machen, dass er doch den Arzt des Krankenhauses kontaktieren könnte, um Klarheit in unsere Unfallgeschichte zu bekommen. Wir hatten eine kalte und schlaflose Nacht. Zwischen Hoffen und Bangen schwankte unsere Gemütslage. Hatte Astrids erfolgreiches Spiel den General wirklich beeindruckt, hatten wir insgesamt unsere Lage durch unser Verhalten verbessert? Oder spielte all das gar keine Rolle und unser Schicksal lag einzig und allein in der Hand der Familie des Jungen. Und wenn dem so war, wie groß war dann ihr Einfluss auf den General.
Der nächste Tag bei unserem Abenteuer im Orient
Am nächsten Morgen gabs zuckersüßen Tee in der Schreibstube. Die Stimmung war nicht schlechter geworden und auf meine höfliche Anfrage, ob man den Doktor kontaktiert habe, wurde mir unmissverständlich geantwortet: „Coming!“ Er kam dann auch und besprach sich mit dem General in dessen Büro. Wir blieben außen vor, hingen wieder herum, tranken Tee mit den Soldaten, die unbedingt wieder Geographieunterricht haben wollten. Nur: ich wollte eigentlich nur weg aus dieser verdammten Kaserne, am besten mit zwei Pässen unterm Arm. Und bei Astrid meldete sich wieder ein kleiner Hunger. Gute Miene zum doofen Spiel hieß die Devise und am späten Vormittag kam wieder Bewegung in die Szene.
Der Vater des Jungen hatte sich angekündigt,
so erklärten uns die Soldaten. Er betrat die Schreibstube, in der ein Holzofen für wohlige Wärme sorgte. Der General kam aus seinem Büro und ließ sich hinter dem klobigen Schreibtisch nieder und wurden augenblicklich von einer lauthals vorgebrachten Wutrede des Vaters bombardiert. Wir verstanden nichts, konnten aber sehr klar deuten, dass wir unbedingt zur Rechenschaft gezogen werden müssten und wir mit einer kleinen Spende nicht davonkommen dürften. Der General hörte fünf Minuten schweigend zu, dann erhob er sich, langte mit seiner Rechten über den Schreibtisch und verpasste dem völlig verdutzten Vater eine schallende Ohrfeige. Anschließend besorgten seine Adjutanten den Rest und schubsten den zeternden Vater zur Tür hinaus. Wir bekamen unsere Pässe ausgehändigt, wurden sehr herzlich verabschiedet und fuhren Richtung Sonnenuntergang am Kaspischen Meer.
Und konnten unser Glück nicht fassen. Der Herr Doktor hatte offensichtlich Recht gesprochen und „unser General“ seine Niederlage sportlich genommen.
Und unser Abenteuer im Orient ging schneller zu Ende, als wir zu träumen gewagt hätten
Unser Unfall bei Teheran
1978/79 – Abenteuer im Orient: spannend, gefährlich, unbekannt und brisant ob der politischen Lage im Iran. Unser Unfall bei Teheran und seine Folgen.
5000 Kilometer Landstraße lagen hinter uns und etwa die gleiche Anzahl von Kilometern wartete noch. Wir waren auf dem Weg von Bonn nach Kaschmir und weiter in den Himalaya. Wir schrieben das Jahr 1978, es war November und der Schah von Persien (Mohammed Reza Pahlevi) stand kurz vor seinem Rauswurf. Nach Wüste, Staub, Kälte und nervtötenden Autopannen freuten wir uns auf ein Bad im Kaspischen Meer. Astrid fummelte am Kassettenrekorder, ich hatte das Steuer in einer Hand und schaute auf das lange, schwarze Band vor uns, schnurgerade und flimmernd in der schrägen Nachmittagssonne.
Und dann sah ich ihn, aus dem linken Augenwinkel.
Einen Jungen, im Straßengraben hockend und in der nächsten Sekunde auf unser Auto zuspringend. Ich stand augenblicklich auf der Bremse. Mit quietschenden Reifen kamen wir zum Stehen und hörte gleichzeitig den Aufprall des Jungen an der vorderen, linken Autokante.
Wir sprangen aus unserem VW Bus und beugten uns über den kleinen, hageren Burschen, der vielleicht 8 oder 9 Jahre alt war. Er lag still neben dem Wagen. Wir sahen kein Blut, auch keine verrenkten Knochen bei ihm. Wir packten den Kleinen vorsichtig und legten ihn auf unsere Matratze im Bus, mittlerweile schrie er wie am Spieß. Vor Schmerzen, aus Angst vor uns, wir wussten es nicht. Überall am Straßenrand tauchten Frauen und Kinder auf und schrien ebenfalls aus Leibeskräften. In dem Moment erschien ein junger Mann am Straßenrand. Wir riefen ihm zu, ob er den Weg zum nächsten Krankenhaus wisse und ließen ihn kurzerhand mit einsteigen. Er sprach wenige Brocken Englisch, hatte aber offensichtlich den Ernst der Lage erkannt und erschien uns hilfsbereit. Nach kaum zwanzig Minuten dirigierte er uns vor ein kleines, aber sehr sauber aussehendes Krankenhaus am Rande der nächsten Ortschaft (Toghan). Wir dankten dem Mann, gaben ihm etwas Geld für seinen Hilfsdienst. Den Jungen trug ich auf den Armen zum Eingang und erklärte der herbeieilenden Krankenschwester, dass ich ihn angefahren hätte und dass sie ihn bitte untersuchen sollten. Astrid und ich setzten uns in die Eingangshalle und harrten der Dinge.
Erst jetzt kamen wir ein wenig zu Atem und realisierten, was im Moment für uns auf dem Spiel stand: Unsere komplette Reise, wenn nicht noch mehr.
Nach einer gefühlten Ewigkeit erschien ein Arzt, der uns in gutem Englisch mitteilte, dass der Junge ziemlich unversehrt sei und maximal eine leichte Gehirnerschütterung davongetragen habe. Wir erklärten ihm, dass wir für die Untersuchung und eventuell nötige Medikamente des Jungen natürlich bezahlen würden. Kurz vor Ende unseres Gesprächs flogen die Flügeltüren zur Eingangshalle auf und eine schreiende und zeternde Meute aus Frauen, Kindern und Männern stürzte sich auf uns. Wir verstanden absolut nichts, nur so viel wurde klar:
Unser Unfall hatte sich herumgesprochen und wir waren die Übeltäter! Abenteuer im Orient eben!
Kurz bevor die Meute uns lynchen konnte, erschienen mehrere Soldaten einer nahen Kaserne, die brüllend für Ruhe sorgten und uns befahlen, ihnen augenblicklich in unserem Bus zur Kaserne zu folgen. Der Arzt wurde von niemandem weiter befragt. In der Kaserne schubsten sie uns in einen unmöblierten Raum, man nahm uns die Pässe ab und ließ uns allein. Kommuniziert wurde nicht, wir sprachen kein Persisch, die Soldaten – allesamt smarte Typen in gut sitzenden Uniformen – wenig Englisch. Der Unfall war am späten Mittag passiert, inzwischen dämmerte es und wir hatten nicht die geringste Ahnung, wie es weitergehen würde, unser Abenteuer im Orient. Wir wussten nur eines: Ohne Pässe waren wir jeglichen Situationen hilflos ausgeliefert. Während mir vor Sorgen schlecht war, fühlte Astrid einen ziemlichen Hunger kommen. In der Armeestation konnte niemand wissen: Wenn meine Freundin Hunger bekam, wurde aus ihr in Minutenschnelle eine Furie (das ist heute unwesentlich anders). Sie hämmerte mit ihren Fäusten – ohne Rücksicht auf Verluste – gegen die verschlossene Holztür und brüllte:
„I am hungry.“
Was immer auf der anderen Seite der Tür verstanden wurde, in jedem Fall wurde Astrids „Organ“ als gefährlich eingestuft.
Die Tür ging auf und die blonde Frau wurde von sechs Augen fragend bis ängstlich angeschaut. Astrids Handbewegung zum Mund war dann so zielgerichtet, dass die Tür wieder ins Schloss fiel, um sich 10 Minuten später erneut zu öffnen, mit der Ansage eines Soldaten: „Food ready!“ Wir wurden in eine Art Schreibstube vorgelassen, in der auch der Dienstälteste saß. Wir nannten ihn „General“, ob seiner imposanten Erscheinung und der vielen Dienstgradabzeichen und Orden an seiner Uniform. Zwei Teller mit fettigem Huhn in noch fettigerer Brühe standen zum Verzehr bereit – Astrid hat „zugeschlagen,“
ich habe mir den brüchigen Vogel reingewürgt. Sieben Soldaten schauten uns zu, plus General. Geredet wurde weiterhin fast nicht. Gestärkt und wieder besser gelaunt setzte Astrid zu ihrem nächsten Coup an.
Leben in der Militär-Kaserne
Ein Backgammon-Spiel lag aufgeklappt auf einem kleinen Klapptisch. Astrid sah das Spiel, sah dem General ganz tief in seine dunklen Augen und fragte ihn: „you play?“ Und wie! Augenblicke später sortierten die beiden die Steine und waren fortan nicht mehr von dieser Welt.
Während Astrid den General systematisch in die Knie zwang, hatte ich das Fußvolk an der Backe.
Eine große Weltkarte an der Stubenwand lieferte mir das passende Anschauungsmaterial für eine kleine Geographiestunde (ich studierte zu dieser Zeit passenderweise Geographie – wenn ich nicht gerade unterwegs war):
Die Aufgabe für die Adjutanten: Die passenden Hauptstädte den entsprechenden Ländern zuordnen. Es wurde viel geraten und wenig gewusst, aber ich konnte den Fachmann raushängen lassen und Astrid die Fachfrau.
Beim Stand von 6:2 für Astrid gab der Chef auf.
Wir wünschten eine Gute Nacht, wir durften in unserem Bus im Innenhof der Kaserne schlafen. Ich hatte vorher dem General versucht verständlich zu machen, dass er doch den Arzt des Krankenhauses kontaktieren könnte, um Klarheit in unsere Unfallgeschichte zu bekommen. Wir hatten eine kalte und schlaflose Nacht. Zwischen Hoffen und Bangen schwankte unsere Gemütslage. Hatte Astrids erfolgreiches Spiel den General wirklich beeindruckt, hatten wir insgesamt unsere Lage durch unser Verhalten verbessert? Oder spielte all das gar keine Rolle und unser Schicksal lag einzig und allein in der Hand der Familie des Jungen. Und wenn dem so war, wie groß war dann ihr Einfluss auf den General.
Der nächste Tag bei unserem Abenteuer im Orient
Am nächsten Morgen gabs zuckersüßen Tee in der Schreibstube. Die Stimmung war nicht schlechter geworden und auf meine höfliche Anfrage, ob man den Doktor kontaktiert habe, wurde mir unmissverständlich geantwortet: „Coming!“ Er kam dann auch und besprach sich mit dem General in dessen Büro. Wir blieben außen vor, hingen wieder herum, tranken Tee mit den Soldaten, die unbedingt wieder Geographieunterricht haben wollten. Nur: ich wollte eigentlich nur weg aus dieser verdammten Kaserne, am besten mit zwei Pässen unterm Arm. Und bei Astrid meldete sich wieder ein kleiner Hunger. Gute Miene zum doofen Spiel hieß die Devise und am späten Vormittag kam wieder Bewegung in die Szene.
Der Vater des Jungen hatte sich angekündigt,
so erklärten uns die Soldaten. Er betrat die Schreibstube, in der ein Holzofen für wohlige Wärme sorgte. Der General kam aus seinem Büro und ließ sich hinter dem klobigen Schreibtisch nieder und wurden augenblicklich von einer lauthals vorgebrachten Wutrede des Vaters bombardiert. Wir verstanden nichts, konnten aber sehr klar deuten, dass wir unbedingt zur Rechenschaft gezogen werden müssten und wir mit einer kleinen Spende nicht davonkommen dürften. Der General hörte fünf Minuten schweigend zu, dann erhob er sich, langte mit seiner Rechten über den Schreibtisch und verpasste dem völlig verdutzten Vater eine schallende Ohrfeige. Anschließend besorgten seine Adjutanten den Rest und schubsten den zeternden Vater zur Tür hinaus. Wir bekamen unsere Pässe ausgehändigt, wurden sehr herzlich verabschiedet und fuhren Richtung Sonnenuntergang am Kaspischen Meer.
Und konnten unser Glück nicht fassen. Der Herr Doktor hatte offensichtlich Recht gesprochen und „unser General“ seine Niederlage sportlich genommen.
Und unser Abenteuer im Orient ging schneller zu Ende, als wir zu träumen gewagt hätten
Comments (3)
So habe ich die Geschichte noch garnicht gewusst 😉 sehr schön zu lesen danke !!
<3
?